Ahmad Jafari lässt den VfB Homberg jubeln
Fußball: Der etatmäßige Mittelfeldspieler des Regionalligisten rückt im Spiel beim SV Bergisch Gladbach kurzfristig für den verletzten Danny Rankl in die vorderste Spitze. Beim wichtigen 2:0-Auswärtssieg erzielt er beide Treffer.
Dass Danny Rankl kein wirklich glückliches Gesicht machte, ließ sich auch trotz seiner Atemschutzmaske erahnen. „Ich bin richtig angefressen. Es wäre einiges möglich gewesen. Ich wollte hier unbedingt wieder treffen“, sagte der Stürmer des Fußball-Regionalligisten VfB Homberg, bevor er auf der Tribüne der Belkaw-Arena Platz nahm.
Auf dem Feld, auf das er von dort aus schaute, hatte Rankl im ersten Regionalliga-Spiel des VfB das erste und entscheidende Tor zum Auftaktsieg gegen den SV Bergisch Gladbach geschossen. Das wollte der Stürmer am Samstag gerne wiederholen. Doch dann zwang ihn beim Wiedersehen eine Knieverletzung
„Die Jungs waren bis in die Haarspitzen motiviert“
Sunay Acar
aus dem Abschlusstraining zum Zuschauen. 90 Minuten später hatte sich seine Miene unter der Maske aber wieder aufgehellt. Und der Stürmer war einer der ersten, die seinem Vertreter zu dessen entscheidendem Anteil am wichtigen 2:0 (2:0)-Sieg im Kellerduell beim SV Bergisch Gladbach gratulierten, durch den der VfB erst einmal wieder auf den rettenden Platz 16 gesprungen ist.
„Wir waren alle traurig, dass Danny nicht spielen konnte, und es kam sehr überraschend. Uass ich dann in den Sturm sollte“, sagte Ahmad Jafari.
Beim VfB bislang hauptsächlich im defensiven zentralen Mittelfeld eingesetzt, entschied sich Trainer Sunay Acar im Gegensatz zum letzten Spiel, als Said Harouz den beruflich verhinderten Rankl beim 0:2 gegen Rödinghausen vertrat, am Samstag für Jafari als Sturmspitze. „Damit haben wir aus der Not eine Tugend gemacht“, so der Coach, der sich freute, dass sich diese Wahl mit dem Doppelpack, den Jafari per Kopf in der siebten und einem 18-Meter-Flachschuss in der 30. Minute schnürte, als äußerst erfolgreich erwies. „Wir haben für das Duell auf einen physisch starken Stürmer gesetzt, und es freut mich für Ahmad, dass er es so gut umgesetzt hat.“
Dass er sich die Position zutrauen kann, war auch dem „Notstürmer“selbst klar. „Ich habe beim SV Straelen schon im Sturm gespielt“, sagte Jafari. „Nachdem ich in den letzten zwei Wochen verletzt raus war, wollte ich mich jetzt wieder zeigen und der Mannschaft helfen. Zum
Glück hat es mit den zwei Toren gut geklappt. Das war ein lebenswichtiger Sieg.“Dass dieser wichtige Sieg, durch den sich der VfB auf vier Zähler vom bisherigen Tabellennachbarn absetzte, auch gelang, war jedoch nicht nur Jafaris Zielgenauigkeit zu verdanken.
„Wir waren eine richtige Truppe, jeder hat für jeden gekämpft und sein Bestes gegeben“, sagte der Torschütze. „Dafür sind wir dann auch belohnt worden, und das hochverdient.“
Tatsächlich war der Sieg mit nur zwei Freistoß-Chancen der Gladbacher, bei denen der recht beschäftigungslose Keeper Philipp Gutkowski in der 63. und 83. Minute wirklich löschen musste, insgesamt ungefährdet. „In der ersten Halbzeit ist der Gegner nicht einmal an unserem Sechzehner gewesen“, sagte Sunay Acar. „Die Jungs waren bis in die Haarspitzen motiviert und haben eine körperliche Präsenz auf das Feld gebracht, mit der sie den Gegner eingeschüchtert haben. Defensiv war das sehr gut, auch das Umschaltspiel war stark. Vorne haben wir mal gepresst, uns mal fallen lassen und bei Standards waren alle hellwach. Vor allem aber haben wir all das im Verbund gemacht. Und das war der Schlüssel zum Erfolg für diesen wichtigen Schritt in die richtige Richtung.“
Auf den nächsten Schritt freut sich auch schon Ahmad Jafari. Wenn der VfB am kommenden Samstag den SV Straelen empfängt, würde er seinen Torinstinkt gegen seinen ExKlub gerne wieder unter Beweis stellen – ob nun als „Notstürmer“oder auf seiner angestammten Position.