Impfstelle am St. Josef ist startbereit
Innerhalb weniger Wochen ist auf dem Parkplatz des St.-Josef-Krankenhauses ein Impfzentrum entstanden. Zunächst 400, später bis zu 800 Immunisierungen täglich sollen dort stattfinden. Start ist am Montag.
MOERS Eine helle Empfangshalle mit Check-in-Schaltern wie am Flughafen, zwei voneinander getrennte Impfstraßen mit separaten Wartebereichen und acht beziehungsweise sechs geräumigen Impfkabinen, Desinfektionsmittelspender alle fünf bis zehn Meter: Alles ist bereit. Am Montag geht der Impfstandort Moers in Betrieb, auf den linksrheinisch alle gewartet haben, der jetzt offiziell und juristisch korrekt Impfstelle heißt, von der Kassenärztlichen Vereinigung aber als Impfzentrum geführt wird, damit für Moers online und telefonisch tatsächlich auch Termine vereinbart werden können.
Was bürokratisch kompliziert klingt und bis zur Entscheidung in Düsseldorf lange brauchte, war praktisch deutlich schneller umgesetzt. Innerhalb weniger Wochen, seit Anfang März, ist auf dem Parkplatz des St.-Josef-Krankenhauses eine komplett ausgestattete Impfstelle aus Zelten entstanden, die vom provisorischen Camping-Charme manch anderer Zeltlösungen so weit entfernt ist wie Deutschland von einer Herden-Immunität. „Alle Räume sind klimatisiert, damit es jetzt nicht zu kalt und im Sommer nicht zu warm wird“, sagt Impfstandort-Leiter Sinan Aydin.
Geimpft wird am „St. Josef“erst einmal nur mit dem Impfstoff von Biontech – halbtags und an fünf Tagen pro Woche: montags, mittwochs, freitags, samstags und sonntags; zunächst von 14 bis 20 Uhr, später dann von 8 bis 20 Uhr. „Zum einen haben wir im Impfzentrum in Wesel die Erfahrung gemacht, dass es sinnvoll ist, den Betrieb langsam, aber kontinuierlich hochzufahren. Die Abläufe müssen sich erst einspielen“, erklärt Krisenstabsleiter Lars Rentmeister. „Außerdem brauchen wir terminlich Luft für Zweitimpfungen, die demnächst noch dazu kommen.“
400 Impfungen pro Tag wird es deshalb an der Impfstelle in Moers in den ersten Wochen geben. Unter Vollast sollen es dann später 800 sein – vielleicht auch mehr.
„Im Impfzentrum in Wesel müssen wir nach Erlass-Lage circa 1700 Impfungen pro Tag darstellen“, sagte Landrat Ingo Brohl am Donnerstag.
„Am Mittwoch haben wir 2350 Menschen geimpft, und das tun wir auf diesem Niveau schon seit einigen Tagen. Deshalb ist es jetzt umso wichtiger, einen weiteren Standort im Kreis Wesel zu etablieren.“Für die Menschen auf der linken Rheinseite sei das eine große Erleichterung.
Wer mit dem Vakzin des britischen Pharmakonzerns Astrazeneca immunisiert wird, muss momentan wohlgemerkt den Rhein überqueren. Der Impfstandort an der Moerser Eishalle, wo bis zum zwischenzeitlichen Impfstopp Schul- und Kitapersonal geimpft wurde, wurde mittlerweile ans Impfzentrum nach Wesel verlegt.
Aufgrund der unmittelbaren Nähe zum Labor von Apotheker Simon Krivec eigne sich der Standort am St.-Josef-Krankenhaus insbesondere für die Verimpfung von Biontech, sagt Sinan Aydin. „Für den Fall, dass demnächst ein zweiter Impfstoff zur Verfügung steht, haben wir die voneinander getrennte Bereiche. Von der Abwicklung her wäre das also kein Problem.“
Am Standort Moers, den der Kreis Wesel, wie auch das Impfzentrum in der Niederrheinhalle in Wesel, im Auftrag des Landes NRW betreibt, wird er von der Johanniter- Unfallhilfe Regionalverband Rhein-Ruhr und dem DRK-Kreisverband Niederrhein unterstützt.
Für Kunden des Impfzentrums hat das Krankenhaus Parkplätze im angrenzenden Parkhaus zur Verfügung gestellt. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt an der Haltestelle „St. Josef Krankenhaus“aus.