Online-Bürgerversammlung zur Halde Lohmannsheide
MOERS/DUISBURG (RP) Die Arbeitsgemeinschaft „Keine Deponie auf der Halde“zur Verhinderung der Deponie Lohmannsheide hatte zur online Bürgerversammlung eingeladen. Mehr als 1.600 Bürger aus Duisburg und Moers hatten die Zugangsdaten zur Online-Konferenz runtergeladen hatten. Rund 90 nahmen über alle Parteigrenzen hinweg an dieser von den Sozialdemokraten aus Duisburg und Moers und vom BUND organisierten Onlinekonferenz direkt teil und waren mit ihren Wortbeiträgen per Beamer auf der Wand der Meerbecker Wertstatt von Anja Reutlinger, stellvertretende Vorsitzende der SPD Fraktion im Moerser Rat und Vorsitzende des SPD Ortsvereins Rheinkamp, zu sehen und zu hören.
Hans-Gerd Bosch, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl moderierte gekonnt: „Bei unseren letzten Präsenzveranstaltungen fanden nicht alle einen Platz, entsprechend war die Stimmung, mit allem was an Leidenschaften und Zwischenrufen dazu gehört. Das vermisse ich einerseits, andererseits ist die heutige Videokonferenz nicht weniger engagiert, aber wesentlich strukturierter und sehr effizient.“Als Vertreter der Unteren Bodenschutzbehörde der Stadt Duisburg hielten Dr. Schmid und Christoph Ibels zwei Vorträge zur Geschichte und zum aktuellen Stand der Bergehalde. Rund 1.500 Einwendungen von Bürgern und rund 30 Stellungnahmen von öffentlichen Trägen wurden persönlich bei der zuständigen Bezirksregierung abgegeben. Am Mittwochabend gingen die Beteiligten davon aus, dass die Bearbeitung der Einwände Zeit braucht und mit einer Präsenzanhörung bedingt durch die Pandemie realistisch erst im ersten Halbjahr 2022 gerechnet werden könne.
Aus Berlin meldete sich der Duisburger Bundestagsabgeordnete Mahmut Özdemir. Er machte auf die haftungsrechtliche Konsequenzen aufmerksam, wenn eine erneute Aufschüttung der Bergehalde Veränderung in Qualität und Fließrichtung des Grundwasser zur Folge hat – mit unmittelbaren negativen Folgen für die anliegenden Eigenheimbesitzer und Grundstückseigentümer. Die Referenten gehen bei der geplanten Aufschüttung auf 47 Metern von einer zusätzlichen Drucklast von 3,5 Millionen m³ aus. Diese enorme Drucklast werde Auswirkungen bis auf den Grund der Deponie haben und diese noch einmal circa 1,2 Meter in den Boden drücken. Das habe gravierende Folgen auf die heterogene Beschüttung, so die Experten. Auf dem Grund der Deponie liege der Schutt der kriegszerstörten Raffinerie mit Ölkanistern und Lösungsmitteln.