Razzia: Arbeiter schliefen auf der Baustelle in einem Restaurant
Bei der Kontrolle einer Baustelle haben Zöllner ein notdürftig eingerichtetes Schlafquartier entdeckt. Ein Arbeiter wurde wegen illegalen Aufenthalts festgenommen.
STADTMITTE In der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs hat die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Hauptzollamts Düsseldorf am Donnerstag eine Baustelle kontrolliert. Anlass war ein anonymer Hinweis auf „menschenunwürdige Unterbringung und Ausbeutung von Arbeitskräften“, so ein Zoll-Sprecher. In dem Gebäude an der Friedrich-Ebert-Strasse, in dem ein Restaurant ausgebaut wird, fanden die Einsatzkräfte von Zoll und Polizei notdürftig hergerichtete Schlafquartiere – die Arbeiter hatten offenbar auf Holzpaletten mit dünnen Matratzen geschlafen, als Abtrennung dienten Plastikfolien.
Bei der Razzia ahndete der Zoll mehrere Verstöße gegen vier chinesische Arbeitnehmer: Drei besaßen keinen gültigen Aufenthaltstitel. Gegen sie wurden Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und ihre Pässe wurden eingezogen, teilte der Sprecher mit. Ein Arbeiter wurde festgenommen, weil er sich illegal in Deutschland aufhält.
Zudem wurden in drei Fällen Verstöße
gegen räumliche Beschränkungen durch das Ausländeramt geahndet. Von einer räumlichen Beschränkung spricht man, wenn der Aufenthalt ausreisepflichtiger Ausländer auf ein bestimmtes Gebiet eingeschränkt ist. In allen vier Fällen ermittelt der Zoll außerdem wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit. Möglicherweise kommen in diesem Zusammenhang noch vier
Fälle von Leistungsbetrug und Unterschreitung des gesetzlichen Mindestlohns hinzu, heißt es vom Zoll. Hierzu seien aber noch weitere Ermittlungen erforderlich.
An dem Einsatz auf der Baustelle waren der Zoll, das Kriminalkommissariat 44 des Polizeipräsidiums Düsseldorf, der Einsatztrupp Prios der Polizei sowie die Ausländerbehörde der Stadt Düsseldorf beteiligt.