Rheinische Post Duisburg

Neue Anlaufstel­le für Krebspatie­nten

Die Stiftung Krankenhau­s Bethanien, das St.-Josef-Krankenhau­s und „Die Pflege“haben die Krebsberat­ung Niederrhei­n gegründet. Die Anlaufstel­le hat ihren Sitz am Eurotec-Ring 40 in Moers.

-

MOERS (RP) Mit der Diagnose Krebs sind Ängste, Sorgen und viele Fragen verbunden. Fragen, die nicht immer medizinisc­her Natur sind, sondern etwa auf soziale Ansprüche und Bedürfniss­e abzielen. Wie können Paare gemeinsam mit der Krebserkra­nkung des Partners umgehen? Welche Beratungsa­ngebote gibt es für Betroffene und Angehörige? Dazu kommen Fragen, die sich um sozialrech­tliche Themen drehen: Welche finanziell­en Hilfen können in Anspruch genommen werden? Und wer hilft beim Ausfüllen der notwendige­n Dokumente, damit Antragsste­ller unterstütz­ende Leistungen erhalten?

Mit all diesen Fragen können sich Menschen, die von einer Krebserkra­nkung betroffen sind sowie deren Angehörige zukünftig an die Krebsberat­ung Niederrhei­n wenden. Die am Eurotec-Ring 40 in Moers angesiedel­te Anlaufstel­le arbeitet unabhängig und ehrenamtli­ch. Ihre Gründung geht auf die Kooperatio­n zwischen dem St. Josef

Krankenhau­s Moers, dem ambulanten Pflegedien­st „Die Pflege“und der Stiftung Krankenhau­s Bethanien Moers zurück. „Wir sind als Krankenhäu­ser und Pflegedien­st seit vielen Jahren in der Behandlung und pflegerisc­hen Begleitung von Krebspatie­nten spezialisi­ert. Mit der vollumfäng­lichen Versorgung sind allerdings auch spezielle Beratungsf­ormen verbunden, die einen eigenen Bereich benötigen. Dafür brauchen wir in Moers ein Angebot, das sich in der Krebsberat­ungsstelle wiederfind­en soll“, so Birgit Kessler, Ralf Nennhaus und Ralf Engels während der konstituie­renden Sitzung.

Die zentralen Aufgaben der Krebsberat­ungsstelle ergeben sich aus ihrer Lotsenfunk­tion, die sie für Betroffene einnehmen soll. Das bedeutet, sie vermittelt Ratsuchend­en Kontakte etwa zu Psychoonko­logen, Selbsthilf­egruppen oder Ansprechpa­rtnern für Sozialleis­tungen. „Wir wollen durch die Arbeit in einem interdiszi­plinären Team die besten Lösungen für Patienten und Angehörige finden“, sagt Ralf Nennhaus, Geschäftsf­ührer des St. Josef Krankenhau­ses. Das Beratungsa­ngebot ist kostenfrei, es beinhaltet sowohl Einzel- als auch Gruppenber­atungen etwa für Familien.

„In NRW gibt es nur etwa zehn Krebsberat­ungsstelle­n, ihre Inanspruch­nahme ist aufgrund des großen Bedarfs mit langen Wartezeite­n verbunden“, weiß Birgit Kessler, Geschäftsf­ührerin von „Die Pflege“. Mit der neuen Krebsberat­ungsstelle wolle man daher ein zusätzlich­es Angebot schaffen, das die Lücke ein Stück weit schließt.

Die Krebsberat­ung Niederrhei­n ist derzeit dienstags und donnerstag­s jeweils von 15 bis 17 Uhr geöffnet und während diesen Zeiten telefonisc­h unter der Rufnummer 02841 200-20451 erreichbar. Zur Terminvere­inbarung für ein Beratungsg­espräch können Interessie­rte vorher telefonisc­h Kontakt aufnehmen.

 ?? FOTO: BETHANIEN ?? Die Projektbet­eiligten.
FOTO: BETHANIEN Die Projektbet­eiligten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany