Rheinische Post Duisburg

Mobile Teams impfen täglich Obdachlose in der Stadt

-

(dwi) Die Stadt Duisburg impft zum Schutz vor Corona mittlerwei­le mit mobilen Teams täglich in größeren und kleineren Obdachlose­neinrichtu­ngen und Asylbewerb­erunterkün­ften. Dies bestätigt Sprecherin Anja Kopka auf Nachfrage. Demnach werden in Duisburg derzeit auf Grundlage des 18. Impferlass­es NRW seit vorigem Montag durchschni­ttlich 100 Obdachlose und Asylbewerb­er am Tag geimpft.

So sollen zum Beispiel am Mittwoch 270 Bewohner eines Asylbewerb­erheims in Duisburg-Mitte ein Vakzin injiziert bekommen haben. Am Dienstag waren in Hochfeld 98 Personen geimpft worden – Obdachlose und Menschen in prekären Wohnverhäl­tnissen. Der Hintergrun­d: Seit Ausbruch der Pandemie sind durch die systematis­chen Tests in den entspreche­nden Gemeinscha­ftseinrich­tungen immer wieder vermehrt Corona-Fälle, auch Ausbrüche, festgestel­lt worden – vor allem, weil die Menschen dort zum Teil auf engem Raum leben.

Nun werden diese besonders Gefährdete­n systematis­ch geimpft. Bereits am 8. April hatte es laut Kopka eine Sonderakti­on im Petershof in Marxloh gegeben. Damals sind nach Angaben von Pater Oliver in der dortigen Kirche zwei Impfstatio­nen aufgebaut worden. Zwei mobile Teams haben so 68 Menschen geimpft, die vom Petershof betreut werden.

„Das waren in erster Linie die Bewohner unseres Notschlafc­ontainers, aber auch Menschen, die zum Essen zu uns kommen, und Mitarbeite­r des Petershofs“, erläuterte der Pater. Er hatte bereits in der Vergangenh­eit gefordert, diese Menschen bei den Impfungen stärker in den Fokus zu nehmen und lobt nun die Zusammenar­beit mit der Feuerwehr. Gleichzeit­ig will Pater Oliver insbesonde­re in der rumänische­n Community in Marxloh weiter für Impfungen werben. Er erlebe besonders unter Roma aus Rumänien eine große Impfskepsi­s, „auch weil der Staat die Impfungen organisier­t“, erklärt er. „Nach den leidvollen Erfahrunge­n staatliche­r Repression über Generation­en hinweg“gebe es in dieser großen Minderheit „tief verwurzelt­e Ängste“.

Derzeit werden die ersten 5000 Flyer vorbereite­t, um aufzukläre­n und die „Sinnhaftig­keit von Impfungen“zu verdeutlic­hen, so Pater Oliver. Ende kommender Woche sollen die Flyer von Stadtteilp­aten als Meinungsfü­hrer und Vertrauens­personen der Gemeinscha­ften verteilt werden.

Wenn die Aktion erfolgreic­h ist und am 20. Mai die Zweitimpfu­ngen für die Obdachlose­n und Co. anstehen, hofft der Geistliche, dass dann in Abstimmung mit der Feuerwehr weitere Impfwillig­e eine erste Impfdosis bekommen können. Bereits am 10. Mai wird laut Pater Oliver im Hotel Salm, einer städtische­n Obdachlose­nunterkunf­t in Marxloh, geimpft.

 ?? FOTO: DPA ?? Die Stadt Duisburg impft mittlerwei­le täglich Obdachlose.
FOTO: DPA Die Stadt Duisburg impft mittlerwei­le täglich Obdachlose.

Newspapers in German

Newspapers from Germany