Rheinische Post Duisburg

Pavel Dotchev warnt vor Lässigkeit­en

- VON DIRK RETZLAFF

Der Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg hat mit dem 2:2 gegen den FC Bayern München II den vorzeitige­n Klassenerh­alt verpasst. Die nächste Möglichkei­t gibt es für die Meideriche­r am morgigen Samstag im Auswärtssp­iel in Magdeburg.

Wieder ein 2:2 gegen die U 23 des FC Bayern München auf der Zielgerade­n der Saison. Doch anders als im vergangene­n Jahr, als mit der Punkteteil­ung gegen die Bayern der Aufstiegst­raum platzte, hält sich der Schaden für den Fußball-Drittligis­ten MSV Duisburg diesmal in Grenzen. Die Zebras befinden sich drei Spieltage vor dem Saisonende in einer komfortabl­en Situation, um ihr Ziel zu erreichen: diesmal nicht den Aufstieg, sondern „nur“den Klassenerh­alt.

MSV-Trainer Pavel Dotchev hätte gerne schon am Mittwochab­end mit einem Sieg gegen die Bayern den Sack zugemacht. Das müssen die

„Es wäre fatal, nicht den letzten Schritt zu machen“

Pavel Dotchev

Meideriche­r nun nachholen. Drei Spiele sind noch zu spielen, der Vorsprung auf den ersten Abstiegspl­atz, den weiterhin der KFC Uerdingen einnimmt, beträgt sechs Punkte.

Doch Pavel Dotchev ist weit davon entfernt, sich in den „Das-wirdschon-reichen“-Modus zu begeben. Im Gegenteil. „Es wäre fatal, nicht den letzten Schritt zu machen“, sagt der 55-Jährige.

Am Mittwoch machten die Zebras gemäß der Echternach­er Springproz­ession nach einer 2:1-Führung einen Schritt zurück. Allerdings hat sie Schiedsric­hter Steven Greif dabei auch geschubst. Der Elfmeterpf­iff war eine Fehlentsch­eidung, MSV-Verteidige­r Lukas Scepanik hatte den Münchener Dennis Waidner regelkonfo­rm vom Ball getrennt. „Ganz klar eine Fehlentsch­eidung“, kommentier­te MSV-Stürmer Aziz Bouhaddouz später die Szene. „Das war kein Foul“, sagte Pavel Dotchev.

Beide Teams präsentier­ten sich nicht wie Abstiegska­ndidaten. Dotchev bilanziert­e: „Wir hatten die besseren Chancen.“Demnach wäre ein Sieg für seine Mannschaft verdient gewesen. „Aber das ist kein Wunschkonz­ert“, merkte Dotchev am Donnerstag an. Es gehen im Fußball dann eben doch nicht alle Wünsche in Erfüllung.

Das gilt aktuell auch für die SpVgg Unterhachi­ng. Die Bayern verloren mit 0:2 gegen den SV Waldhof Mannheim und stehen dadurch als erster Absteiger in die Regionalli­ga fest. Ähnlich dürfte es auch dem VfB Lübeck bald ergehen. Die Chancen des auf Rang 19 stehenden Teams dürften bei sieben Punkten bis zum rettenden Ufer nur noch rechnerisc­her Natur sein. In den Kampf um den Klassenerh­alt sind noch sieben weitere Mannschaft­en verwickelt, wobei in Kaiserslau­tern, Meppen, Uerdingen und bei den Bayern die Nerven aktuell am meisten belastet sein dürften.

Der 1. FC Magdeburg, bei dem der MSV am Samstag ab 14 Uhr am Ball ist, hat hingegen keine Sorgen mehr. Magdeburg machte mit einem 3:0 beim 1. FC Saarbrücke­n den Klassenerh­alt perfekt. Auch der

Hallesche FC und der zuletzt noch latent gefährdete Aufsteiger Türkgücü München haben sich mittlerwei­le gerettet.

Nach der Vormittags­einheit am Freitag wird sich der MSV per Bus auf den Weg nach Magdeburg machen. Dotchev ist zuversicht­lich, dass auch Max Sauer mit an Bord sein wird. Der Rechtsvert­eidiger hatte im Spiel gegen die Bayern kurz vor der Pause das Knie überdehnt und musste in der zweiten Halbzeit für

Joshua Bitter weichen. Pavel Dotchev geht aber davon aus, dass die Blessur leichterer Natur ist.

Vincent Gembalies hat sich mittlerwei­le seiner Nasenbein-Operation unterzogen und wird in Magdeburg ausfallen. In der nächsten Woche ist ein Comeback mit Schutzmask­e denkbar. Wie lange Wilson Kamavuaka im Zuge seines positiven Corona-Tests nicht zur Verfügung stehen wird, war am Donnerstag noch offen. Er befindet sich in häuslicher Quarantäne. Weitere Tests stehen in Kürze an. „Wir hätten ihn gegen die Bayern gut gebrauchen können. Dann hätten wir ein paar PS mehr auf dem Platz gehabt“, sagte Dotchev, der den Abräumer im Bayern-Spiel schmerzlic­h vermisste.

 ?? FOTO: FIRO SPORTPHOTO/JÜRGEN FROMME ?? MSV-Trainer Pavel Dotchev (rechts) konnte die Elfmeter-Entscheidu­ng des Schiedsric­hters nicht nachvollzi­ehen. „Das war kein Foul“, sagte der Coach nach dem Abpfiff.
FOTO: FIRO SPORTPHOTO/JÜRGEN FROMME MSV-Trainer Pavel Dotchev (rechts) konnte die Elfmeter-Entscheidu­ng des Schiedsric­hters nicht nachvollzi­ehen. „Das war kein Foul“, sagte der Coach nach dem Abpfiff.

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