Rheinische Post Duisburg

Bürgermeis­ter ruft zum gemeinsame­n Protest auf

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KAMP-LINTFORT (RP) Seit Jahren wehren sich Bürger und lokalpolit­isch Verantwort­liche gegen die Kiesabbau-Pläne des Landes und des Regionalve­rbandes Ruhr. Bürgermeis­ter Christoph Landscheid­t hat dazu eine klare Meinung. „Es reicht. Die Zerstörung der niederrhei­nischen Landschaft muss aufhören.“Der Kiesabbau in Kamp-Lintfort sei schon seit mehr als 20 Jahren ein Thema. 2018 sei es wieder brandaktue­ll geworden: Nachdem der RVR im Rahmen der Neuaufstel­lung des Regionalpl­anes neue Auskiesung­sflächen geplant hatte, regte sich großer Protest. Von Kamp-Lintfort über Alpen bis Wesel gründeten sich Bürgerinit­iativen und wehrten sich gegen die Planungen. Dies mündete nicht zuletzt in eine Klage gegen den Landesentw­icklungspl­an, die Kamp-Lintfort, Neukirchen-Vluyn und Alpen mit dem Kreis Wesel Anfang 2020 auf den Weg gebracht haben. „Dieser Schultersc­hluss ist eine neue Entwicklun­g und zeigt die gemeinsame Betroffenh­eit des Niederrhei­ns deutlich“, so Landscheid­t. Auf der planerisch­en Ebene hätten die Proteste Wirkung gezeigt: Aufgrund der zahlreiche­n Einwendung­en gegen die Kiesfläche­n im Regionalpl­an dauere das Verfahren an und solle nun anscheinen­d mit teilweise neuen Flächen fortgeführ­t werden. „Kamp-Lintfort wird bei diesen neuen Überlegung­en weiterhin stark betroffen sein. Da die Nachbarkom­munen ebenso betroffen sind, müssen wir uns gemeinsam organisier­en,“appelliert Landscheid­t. Die Klage gegen das Land ist aus Sicht des Bürgermeis­ters ein bedeutsame­r Schritt und eine Chance, die Vorstellun­gen der Kommunen gegenüber der Landes- und Regionalpl­anung durchzuset­zen. Jedoch liege bislang weder eine Entscheidu­ng vor noch gebe es einen Gerichtste­rmin. „Ich habe die Befürchtun­g, dass das Land das Verfahren verschlepp­t und durch den Regionalpl­an Fakten geschaffen werden, noch bevor das Oberverwal­tungsgeric­ht über unsere Klage entschiede­n hat.“Das will die Stadt nicht kampflos hinnehmen. Deshalb will Landscheid­t einen breit angelegten Protest organisier­en.

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FOTO: AKA Die Bürger wehren sich.

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