Halbherzig gegen das Virus
In der Debatte um Klimakrise und Energieerzeugung werden die Begriffe „Fundamentalisten“und „radikal“gern den „Klimaschützern“zugeschrieben, so auch im Interview vom 17. April mit Rolf Martin Schmitz (RWE) und in der Analyse „Neue Liebe mit Grenzen“(RP vom 21. April). Umgekehrt wird ein Schuh daraus: Die wahren Radikalen sind beratungsresistente, konservative und wirtschaftsliberale „Realpolitiker“, die sich weigern, die unbestechlichen Gesetze der Physik zur Kenntnis zu nehmen, und Nachhilfe vom Bundesverfassungsgericht brauchen, um ihren Job zu machen. Entschlossene Verschärfungen in der Klimapolitik sind sofort notwendig (und möglich!), um unkontrollierbare und innerhalb nur einer Generation drohende, radikale Konsequenzen zu verhindern. Es wäre daher fatal, eine weitere Legislaturperiode „dem Bock das Gärtnern zu überlassen“und das knappe Zeitfenster für noch wirksame Klimaschutzmaßnahmen so zu vergeuden.
Arbeitgeber von der Realität entfernt sind und mit einem Handstreich Probleme aus der Welt schaffen. Erhöhung des Rentenalters – alles kein Thema, Dachdecker können ja dann Bürodienst machen, wenn sie ihre gelernte Tätigkeit nicht mehr leisten können, weil die jahrelange schwere körperliche Arbeit bei den Betroffenen gesundheitliche Einschränkungen hinterlassen hat. Prima, dann ist ja alles gut, kann man ja in anderen Berufen ebenso machen, bei Polizei, Feuerwehr, im Krankenhaus und so weiter. Es ist schlichtweg nicht möglich, in diesen Sparten genügend Arbeitsplätze für diese Menschen zu schaffen. Dass Herr Dulger tatsächlich wieder diese alten Plattitüden herausholt, macht mich fassungslos. Das Rentensystem muss reformiert werden – gar keine Frage. Wie wäre es damit: Alle, aber wirklich alle, auch die Beamten zahlen Beiträge, dann wäre die vorhandene Deckungslücke schon etwas kleiner. Davon hätten alle etwas.