Bietergerüchte um Reebok geben Adidas-Aktie Schub
FRANKFURT (dpa/mah/rtr) Ein Medienbericht über ein Gebot für die zum Verkauf stehende Adidas-Tochter Reebok hat die Aktien des Sportartikelherstellers nach oben getrieben. Die Titel kletterten zwischenzeitlich um bis zu 1,8 Prozent auf 290 Euro und damit auf die höchste Notierung seit März.
Zuvor hatte die „New York Post“berichtet, das amerikanische Markenmanagement-Unternehmen Authentic Brands Group habe sich mit dem Schuhhersteller Wolverine World Wide zwecks einer Offerte für die US-Sportartikelfirma zusammengetan. Das Gebot von angeblich etwas über einer Milliarde US-Dollar, umgerechnet 828 Millionen Euro, sei zwar enttäuschend, werde aber an der Börse dennoch positiv aufgenommen, weil Anleger vermutlich auf weitere Bieter spekulierten, hieß es in Händlerkreisen.
Die Übernahme von Reebok gilt als der teuerste Fehlgriff in der Geschichte des Herzogenauracher Unternehmens. Adidas hatte Reebok im Jahr 2006 für 3,1 Milliarden Euro gekauft – auch, um im Konkurrenzkampf mit dem Marktführer Nike aufzuholen. Dies scheiterte, die US-Tochter machte 2020 bei einem Umsatz von 1,4 Milliarden Euro ein Minus von 32 Millionen Euro. Im Februar dieses Jahres gab Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted daher bekannt, sein Unternehmen habe beschlossen, einen formalen Prozess einzuleiten, der auf die Veräußerung von Reebok abziele.