Impfdosen-Sonderkontingent für Duisburg
In Duisburg könnte es bereits in der kommenden Woche zu Impfaktionen in sozial benachteiligten Stadtteilen kommen. Derweil gibt es zurzeit keine buchbaren Termine für Impfwillige der Prioritätsgruppe 3.
Ob Köln-Chorweiler oder wie jetzt auch in Berlin: Überall dort, wo es in Hotspots Impfaktionen gab, war der Ansturm gewaltig. Ohne Termin und ohne Nachweis einer Priorisierung wurde in sozialen Brennpunkten geimpft, wo die Inzidenzen besonders hoch waren. Die Stadt Duisburg hatte schon vor einiger Zeit beim Land darum gebeten, auch hier solche Aktionen durchzuführen. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann hatte sich dem Ansinnen der Stadt nicht abgeneigt gezeigt – mangels genügender Impfdosen war es bisher aber nicht dazu gekommen. Doch nun ist der vom Landesgesundheitsministerium versprochene Erlass veröffentlicht worden. Das
„Unsere Impfkontingente sind
allerdings sehr begrenzt, sodass wir
eine Auswahl treffen mussten“
Karl-Josef Laumann NRW-Gesundheitsminister
Ministerium „spendiert“insgesamt 15 Kreisen und kreisfreien Städte mit hohen Inzidenzen entsprechende Sonderkontingente „für aufsuchende Impfangebote in sozial benachteiligten Stadtteilen“.
Insgesamt stünden derzeit 33.000 Impfdosen zur Verfügung, teilte das Ministerium mit. Das klingt nicht viel – aber es handelt sich um das Vakzin von Johnson & Johnson, das bekanntlich nur einmal verabreicht werden muss. Dieser Impfstoff gilt als sehr wirksam. „Unsere Impfkontingente sind allerdings sehr begrenzt, sodass wir eine Auswahl treffen mussten“, erklärte Laumann. Die Impfdosen von Biontech und Moderna seien in den Impfzentren für den Mai bereits verplant. Daher könne das Land lediglich auf die Impfdosen von Johnson & Johnson zurückgreifen. Das ist insofern eine Einschränkung, weil ähnlich wie bei Astrazeneca eine Impfung vorrangig bei den über 60-Jährigen vorgenommen werden soll.
Das Land hat die ausgewählten Städte und Kreise (neben Duisburg sind das Hagen, Dortmund, Gelsenkirchen, Krefeld, Leverkusen, Wuppertal,
Herne, Bielefeld, Hamm, Köln, Kreis Mettmann, Solingen, Oberhausen und Remscheid) aufgefordert, ein Kurzkonzpt zu den geplanten Maßnahmen vorzulegen – und zwar bis zum kommenden Montag. Dies dürfte für die Stadt Duisburg kein Problem sein, denn hier hatte man bereits in der vergangenen Woche mit entsprechenden vorbereitenden Planungen begonnen. So ist daran gedacht,
die Impfaktion sowohl mit mobilen Teams in Brennpunkten durchzuführen, aber auch am Petershof in Marxloh oder im Impfzentrum im Theater am Marientor. In die Aktionen sollten Multiplikatoren
von Migrantenorganisationen und das Kommunale Integrationszentrum eingebunden werden, um auch Menschen ohne ausreichende Sprachkenntnisse zu erreichen.
Wie viele der jetzt zugesagten insgesamt 33.000 Impfdosen in Duisburg landen, ist noch unklar. Grundlage für die Berechnung sei eine „Mindestsicherungsquote“und die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz.
Das Land werde ein Sonderkontingent von 100.000 Impfdosen für aufsuchende Impfangebote in sozial benachteiligten Stadtteilen zur Verfügung stellen. Bisher habe das Land 50.000 Impfdosen verteilt, die für Impfungen von Wohnungs- und Obdachlosen und Statteilimpfungen genutzt werden könnten. Neben den nun zugesagten 33.000 Impfdosen werde das Land weitere Sonderkontingente für Stadtteilimpfungen zur Verfügung stellen, sobald weitere Impfdosen verfügbar seien.