Stiftung ist mit der Gedenkstätte zufrieden
An der Gedenkfeier zur Loveparade-Katastrophe nehmen auch wieder Angehörige aus dem Ausland teil.
(mtm) Am Samstag jährt sich die Loveparade-Katastrophe bereits zum elften Mal. Und nachdem im vergangenen Jahr Pandemie-bedingt ein regelrechtes Gedenken nur schwer möglich war. soll es diesmal wieder eine Rückkehr zu den bewährten Formen geben. Das teilte die Stiftung „Duisburg 24.7.2010“am Dienstag mit.
Auftakt ist am Freitag, 23. Juli, mit der „Nacht der 1000 Lichter“im Tunnel an der Gedenkstätte. Ab 18 Uhr kommen dort Angehörige und Trauernde zum stillen Gedenken bei Kerzenschein. Die Organisation hat wieder der Verein „Bürger für Bürger“übernommen.
Die Andacht für die Angehörigen findet anders als bei den bisherigen Jahrestagen am Samstagnachmittag in der Salvatorkirche statt. „Diese
Veranstaltung ist nur für Angehörige und kein normaler Gedenkgottesdienst“– darauf weist der Stiftungs-Vorsitzende, Pfarrer Jürgen Widera, im Gespräch mit der Redaktion noch einmal hin.
Das gemeinsame öffentliche Gedenken am Unglücksort findet im Anschluss ab 16.45 Uhr statt. Für die Musik sorgt der Duisburger Sänger Philipp Eisenblätter, die Ansprache hält der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung, Jürgen Thiesbonenkamp. Der hiesige Fernsehsender Duisburg 47 bietet einen entsprechenden Livestream unter der Adresse http://gedenken2021. bounceme.net an. Der Stiftungsvorsitzende rechnet mit etwa 60 bis 70 Angehörigen, die bei der Gedenkfeier dabei sein werden. „Aus Australien gab es eine Absage, es werden aber Angehörige aus China, Italien, Niederlande und Spanien dabei sein“, erklärt Widera.
Wie lange die traumatischen Erlebnisse der Katastrophe vom 24. Juli 2010 noch nachwirken, bei der 21 Menschen ihr Leben verloren und hunderte verletzt worden waren, zeigt schon die Tatsache, dass die Stiftung noch in den vergangenen Monaten Betroffenen zwei Therapieplätze vermittelt hatte. „Es ist schwierig, wohnortnahe Therapieplätze zu bekommen“, so Widera. Auch elf Jahre danach benötigten Traumatisierte noch Hilfe und Unterstützung. „Manchmal scheint das Trauma auch zunächst überwunden zu sein, und bricht dann wieder auf.“Auch die Selbshilfegruppe Traumatisierter existiert noch, auch wenn es lange Zeit aufgrund der Pandemie keine Treffen mehr gab. Wie lange es noch Gedenkfeiern in dieser Form geben wird, ist noch unklar. „Wir wollten eigentlich den zehnten Jahrestag zum Anlass nehmen, mit den Angehörigen darüber zu sprechen. Da hat uns die Pandemie leider einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wir werden das nun in diesem Jahr nachholen und gemeinsam überlegen, wie das Gedenken zukünftig gestaltet werden sollte“, erklärt der Pfarrer.
Gefreut hat sich Widera über die Pläne für die Ausgestaltung der Gedenkstätte als Teil der „Duisburger Dünen“. in der das Thema „vom Dunkeln ins Helle“verarbeitet werden soll. „Wir sind von Anfang an in die Planungen mit einbezogen worden und freuen uns, dass dies angemessen berücksichtigt worden ist.“