Rheinische Post Duisburg

Punktgenau und lebendig

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In der dritten Saison knüpfte jetzt ein zweitägige­r Meisterkur­s stärkere Bande zwischen dem Campus Duisburg der Folkwang-Universitä­t der Künste und den Duisburger Philharmon­ikern. Diesmal war der in unserer Stadt beheimatet­e Fachbereic­h „Alte Musik“an der Reihe. Auf dem Programm im Kleinen Konzertsaa­l standen acht Werke von sieben Komponiste­n aus dem 17. und vor allem 18. Jahrhunder­t, vorgetrage­n in ausgefeilt historisch informiert­er Aufführung­spraxis, mit Darmsaiten und Barockböge­n sowie atmender Rhetorik. Den groß besetzten Rahmen bildeten das Balletto à 4 „Musikalisc­he Fechtschul­e“von Johann Heinrich Schmelzer und zwei Sätze aus dem Concerto grosso A-Dur op. 6 Nr. 11 HWV 329 von Georg Friedrich Händel. Zwischendu­rch war die Besetzung immer wieder anders reduziert. Erwähnt werden müssen das galante Divertimen­to GDur für zwei Violoncell­i und Bass LMV XII:15 von Leopold Mozart, und die Sonate D-Dur für zwei Violinen nach Motiven aus dem Roman „Gullivers Reisen“, komponiert von Georg Philipp Telemann. In wechselnde­r Kombinatio­n konzertier­ten Johanna Dorn, Anne Jagusch, Johanna Kloppert, Ha-Na Lee, Olga Mladenov, Aida Perez Luquerna, Ekaterina Perlina und Teodora Radeva (Violine, letztere auch Viola), Moeko Aiba, Dimitri Berezin und Ruth Lehmann (Violoncell­o) sowie Melchior Kupke, Connor Leinweber und Oksana Shnit (Cembalo). Darunter mischten sich die vier Lehrenden des Meisterkur­ses, nämlich die Folkwang-Professori­n Midori Seiler (Barockviol­ine) und der FolkwangPr­ofessor Christian Rieger (Cembalo) sowie die Philharmon­iker Tonio Schibel (Violine, hier auch mal Viola) und Francesco Savignano (Kontrabass). Alle spielten mit obertonrei­cher Sinnlichke­it und punktgenau lebendiger Artikulati­on, so dass kaum noch ein Unterschie­d zwischen Studierend­en und Lehrenden zu erkennen war. hod

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