Viele Chancen, ungenügender Ertrag
Fußball-Landesliga: Das erste Spiel unter der Leitung seines neuen Trainers Markus Kay bringt dem DSV 1900 zwar eine 1:2-Niederlage ein, die Leistung der Spieler lässt aber Gutes für die kommenden Wochen erhoffen.
Ein Zuschauer verließ die Platzanlage an der Düsseldorfer Straße. „Was schreibt man über so ein Spiel?“, fragte er. Tatsächlich fällt die Bewertung zwiegespalten aus. Rein ergebnistechnisch brachte das erste Spiel unter Trainer Markus Kay dem Fußball-Landesligisten Duisburger SV 1900 eine 1:2 (1:1)-Niederlage gegen Blau-Weiß Mintard ein. Die Leistung der Wanheimerorter jedoch – die war gut. „Wir verlieren vor dem 0:1 einen 50:50-Zweikampf“, sagt der neue Coach der
Schwarz-Roten über die Szene, die zum Gegentor durch Serkan Güzel führte (20.). Ähnlich lief es vor dem 1:2 – plötzlich stehen zwei Mintarder völlig frei, den ersten Versuch klärt Verteidiger Steffen Murke noch auf der Linie, gegen den Abstauber von Niklas Nett (72.) konnten weder Murke noch Torhüter Maurice Schumacher etwas ausrichten.
Dabei waren die 1900er über weite Strecken der Partie die bessere Mannschaft. Alleine in den ersten zehn Minuten hätte der DSV das Spiel bereits in Richtung Vorentscheidung treiben können. Auch das 0:1 schockte die Hausherren nicht. Das 1:1 von Yasin Sahin, der nach einem langen Ball den gegnerischen Torhüter Dominic Haas umkurvte und einschob, war hochverdient (37.). Das ging im Anschluss auch so weiter.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit machten Darko Tomic und vor allem Sahin auf der linken Seite mächtig viel Dampf, setzten Mintard immer wieder unter Druck – das Ende vom Lied singt allerdings davon, dass kein weiterer Treffer mehr gelang. „Leider haben wir nach dem 1:2 dann auch die Linie verloren“, sagt Kay. Von außen schwand der Eindruck, als könne noch etwas passieren. Dennoch – aufgegeben haben die 1900er bis zum Ende nicht, allein sie rannten sich nun immer früher fest.
Bleiben zwei Dinge festzuhalten: Erstens wurde aus sehr vielen Chancen nicht genügend Ertrag erwirtschaftet, zweitens waren offenbar zwei Fehler, zwei verlorene Zweikämpfe einer zu viel. „Vorne müssen die Dinger reingemacht werden“, befand auch der Zuschauer. „Und hinten muss der Laden mehr zusammengehalten werden.“Eine
Einschätzung, die nicht von der Hand zu weisen ist. Da ist es eine gute Nachricht, dass Kapitän Pierre Kanzen, der nun schon seit Wochen verletzungsbedingt fehlt und ein Garant für defensive Stabilität ist, das Training langsam wieder aufnimmt.
Und vorne? Stürmer wie Mike Wiedemann und Moreno Mandel bringen alles mit, um die Chancen reinzumachen. Spielen die 1900er weiterhin so, wie sie es über weite Strecken dieser Partie gemacht haben, kann es nur eine Frage der Zeit sein, ehe der Knoten platzt.