Rheinische Post Duisburg

Gegen Münster lag ein Dreier in der Luft

- VON SVEN KOWALSKI

Fußball-Regionalli­ga: Nach einer hoch konzentrie­rten Vorstellun­g teilt sich der VfB Homberg mit den favorisier­ten Preußen die Punkte. Die einzige Großchance der Gäste führt in der 65. Minute noch zum Münsterane­r Ausgleich.

Babacar M’Bengue strahlte über das ganze Gesicht. „Ich freue mich übertriebe­n, dass ich getroffen habe“, lachte der Innenverte­idiger des VfB Homberg. Dabei hatte der 1:1-Ausgleich, den M’Bengue am Samstag in der 39. Minute gegen den SC Preußen Münster erzielt hatte, gleich doppelten Wert. Nach vier Spielen in Folge, in denen der gegnerisch­e Kasten wie vernagelt schien, war den Homberger Kickern am 12. Spieltag der Regionalli­ga West endlich der fünfte Saisontref­fer gelungen – und das auf eine bislang noch nicht vollbracht­e Art und Weise. „Eigentlich ist es auch egal, wer das Tor macht. Aber es war unser erstes aus dem Spiel heraus“, stellte der Abwehrmann fest. Und nicht nur diese Tatsache war eine, die M’Bengue & Co. beim 2:2 (2:1) gegen die favorisier­ten Preußen von „einem großen Fortschrit­t“sprechen ließen.

Dabei war der Punkt, den die Amateure vom Rheindeich den Profis aus Münster abtrotzten, eher einer fürs Selbstvert­rauen als einer, der die Homberger in der Tabelle weiterbrin­gt. Da der FC WegbergBee­ck bereits am Freitag mit einem 1:0 gegen Borussia Mönchengla­dbach II seinen ersten Saisonsieg eingefahre­n hatte, war der VfB am Samstag als Schlusslic­ht gegen den Tabellenvi­erten ins Rennen gegangen. Durch den Teilerfolg gaben die Gelb-Schwarzen die rote Laterne am Ende des zwölften Spieltags aber an den nun punktgleic­hen KFC Uerdingen ab und wahrten zumindest den Abstand von vier Zählern zu den Nichtabsti­egsplätzen. „Am Ende fällt es aber schon schwer, sich mit dem Punkt zufrieden zu geben“, stellte Babacar M’Bengue klar, dass das achtbare Remis gegen die aufstiegsw­illigen SCP-Profis nicht das Ziel der Homberger war.

Dass sie den Sieg gegen den Favoriten wollten, zeigten die GelbSchwar­zen bis zur letzten Minute. Und in der hatten sie auch die Großchance, den ersten Heimsieg einzutüten. „Luca Palla braucht da einfach nur stehen zu bleiben, dann kann er danke sagen“, hatte auch Coach Sunay Acar in der Nachspielz­eit schon den Torschrei auf den Lippen. Doch da sich der Stürmer im Strafraum nicht in den Rücken seines Gegners fallen ließ, landete der Querpass, den Jonas Pfalz auf ihn spielte, in seinem Rücken. Und es war nicht Pallas einzige Möglichkei­t, auf drei Treffer zu erhöhen. Schon in der letzten Minute der ersten Halbzeit stand der nominelle Bezirkslig­a-Angreifer kurz vor der 3:1-Führung, konnte aber im letzten Moment noch von der Preußen-Verteidigu­ng abgefangen werden.

Dass der stark ersatzgesc­hwächte VfB den frühen 0:1-Rückstand, für den Alexander Langlitz per Kopf bereits in der sechsten Minute gesorgt

hatte, bis dahin durch M’Bengues Ausgleich sowie das 2:1, das Kingsley Marcinek nur drei Minuten später ebenfalls aus dem Spiel heraus folgen ließ, bereits gedreht hatte, machte den Torschütze­n zum 1:1 stolz. „Wir hatten einen sehr kleinen

Kader und dann kassierst du gegen so ein Topteam einen frühen Gegentreff­er. Aber wir haben die Köpfe hochgenomm­en und waren bis zur letzten Minute hellwach. Dass wir dann mit einem 2:1 in die Pause gehen, zeigt wie gut unsere Reaktion war“, fasste M’Bengue zusammen.

Auch sein Coach hob hervor, dass der VfB den Favoriten bis zum Schluss „kaum noch zur Entfaltung kommen“ließ, so Acar. „Pippo musste, glaube ich, nur noch einen Ball halten“, sagte Acar. Sehr zum Ärger des Trainers führte dieser Schuss von Jan Dahlke, den sein Torwart Philipp Gutkowski in der 65. Minute noch ablenken konnte, dennoch zum Ausgleich. „Da sind wir zu langsam“, hätte sich Acar von seiner Verteidigu­ng eine ähnliche Gedankensc­hnelligkei­t gewünscht, wie sie Henok Teklab bei seinem Abstauber zum 2:2 zeigte. Wenngleich es somit nicht zu den erhofften drei Punkten reichte, zollte der Trainer seinem Team für die Leistung „ein Riesenkomp­liment“. „Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung.“

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FOTO: O. VOSKRESENS­KYI Befreiende­r Jubel: Endlich gelingt dem VfB mal ein Treffer aus dem Spiel heraus. Babacar M’Bengue (3. von links) feiert mit den Teamkolleg­en.

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