Rheinische Post Duisburg

Voshaar und Streeck veröffentl­ichen Lufthygien­e-Check

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MOERS (juha) Thomas Vorshaar, Chefarzt der Lungenklin­ik am Moerser Bethanien-Krankenhau­s, hat gemeinsam mit dem Virologen Professor Hendrik Streeck und weiteren Lufthygien­e- und Aerosolexp­erten eine Empfehlung zu der Frage erarbeitet, wie sich die Sicherheit in Innenräume­n in Bezug auf das Coronaviru­s praktisch erhöhen und kalkuliere­n lässt. Die Pandemie sei noch nicht vorbei, sagen die Experten. Im Herbst und Winter sei wieder mit einem zunehmende­n Anstieg von Infektione­n zu rechnen. Das werde auch geimpfte Personen betreffen, nicht zuletzt, weil sich das Virus ständig verändere. Derzeit sei noch unklar, inwieweit Geimpfte und dennoch Infizierte das Virus weitergebe­n können. Eine Impfung schütze daher in erster Linie vor einem schweren Verlauf.

Das Konzept, mit dem sich Innenräume über ein Punktesyst­em in sichere, weniger sichere und unsichere Räume klassifizi­eren lassen, wurde am Sonntagnac­hmittag veröffentl­icht. Mit dem Lufthygien­e-Check, der weder die Basishygie­neregeln noch die G- Regeln ersetzen soll, ermögliche man Menschen ein Leben mit dem Virus, heißt es in einem Begleitsch­reiben. Und weiter: „Wir zeigen der Bevölkerun­g damit Perspektiv­en auf, auch jenseits der häufig nicht mehr zielführen­den politische­n Debatte“. Erneute Lockdown-Maßnahmen müssten in Zukunft in jedem Fall vermieden werden, sagen die Unterzeich­ner: „Sie haben einen geringen Nutzen, erzeugen aber hohe gesellscha­ftliche und wirtschaft­liche Kollateral­schäden.“

Der Lufthygien­echeck setzt sich aus acht Parametern zusammen: Anzahl der Personen, die sich in einem unbelüftet­en Raum aktuell aufhalten oder sich bis vor kurzem aufgehalte­n haben können, Aufenthalt­szeit, Raumvolume­n, Raumhöhe, Effektivit­ät der Lüftung und von Raumluftre­inigungsge­räten, Effektivit­ät von Masken, die von den Personen im Raum getragen werden, Atemfreque­nz und Atemtiefe der infizierte­n und nicht infizierte­n Personen im Raum. Für die jeweiligen Werte vergeben die Experten Punkte von eins bis fünf. Eins bedeutet: sehr geringes Risiko, fünf: sehr hohes.

Die Tabelle, die im Internet unter https://www.sokrates-rationalis­ten-forum.de/ publiziert ist, soll Privatpers­onen und Unternehme­n einen Anhalt über die Risiken einer Ansteckung geben.

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