Drei Förderbescheide für die Hochschule
Bessere Bedingungen für Laborpraktika: Land fördert drei E-Learning-Projekte an der Fakultät.
KAMP-LINTFORT/KLEVE (RP) Joachim Fensterle, Professor an der Hochschule Rhein-Waal, freut sich über gleich drei positive Bescheide aus den Förderprogrammen „OERContent.nrw“und „Curriculum 4.0“: Mit fast einer Million Euro fördert das Land Nordrhein-Westfalen Projekte aus den Natur-, Lebens- und Ingenieurwissenschaften. Fokus aller drei Projekte: Die Verbesserung der Rahmenbedingungen von Laborpraktika für Studierende.
„OERContent“steht dabei für Open Education Resources, also frei zugängliche digitale Lehr- und Lernformate. Das können zum Beispiel Online-Kurse, Lern-Videos oder virtuelle Labore sein. „SmartLabOER“, „BioLabSim“und „Bio-Jupyter“– was beinahe so klingt wie Computerspiele – sind in Wahrheit Möglichkeiten zur nachhaltigen Verbesserung von Praktika. Gemeinsam mit der Technischen Hochschule Köln und der Fachhochschule Aachen wird die Hochschule RheinWaal
in den nächsten zwei Jahren bei „SmartLabOER“multimediale, interaktive Echtzeit-Tutorials erstellen, die Studenten engmaschig durch das Praktikum begleitet – und das Ganze plattformunabhängig, so dass am Ende alle Hochschulen in Nordrhein-Westfalen davon profitieren können. Für die Entwicklung stellt das Land im Zuge von „OERContent.nrw“489.085 Euro zur Verfügung.
Projektleiter Joachim Fensterle erklärt: „Wir haben uns nicht erst in Zeiten von Distanzunterricht gefragt: Wie können wir die so wichtigen Praxiseinheiten im Labor für Studierende auch ohne den eigentlich wünschenswerten engen Kontakt gestalten? Mit den Tutorials können wir zukünftig Einsteigern engmaschig, aber auch fortgeschrittene Studierende offen durch die Versuche führen. Da es unmöglich ist, jedem Studierenden eine Betreuerin oder Betreuer zur Seite zu stellen, verbessert das die Betreuung auch über die pandemische Lage hinaus“, so Fensterle, der auch Beauftragter für E-Learning an der Hochschule ist. Mit „Bio LabSim“werden Studierende zukünftig optimal auf ihren Einsatz im Labor vorbereitet.
Unter der Führung der RheinischWestfälischen Hochschule Aachen mit der Westfälischen Hochschule und der Hochschule Rhein-Waal, vertreten durch Joachim Fensterle und Sylvia Moenickes, entwickeln die drei biotechnologischen Lehrstühle individualisierte und interaktive Arbeitsblätter. Damit können verschiedene Projektabschnitte von Versuchen simuliert werden. Die Simulationen sorgen nicht nur für eine bessere Vor- und Nachbereitung von Praktika, sondern fördern die digitale Kompetenz im Umgang mit komplexen biotechnischen Daten – heute wichtiger denn je.