Villa Musica zu Gast bei der Volksbank
Nach einem in der Welt wohl einmaligen Konzept fördert die rheinland-pfälzische Landesstiftung Villa Musica seit mehr als drei Jahrzehnten hochbegabte, fortgeschrittene und ausgewählte Musikstudierende. Mittels eines dreijährigen Stipendiums erarbeiten sie gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern von Weltklasse verschiedene Programme, um diese dann in jährlich etwa 140 Konzerten aufzuführen. Jetzt war die Villa Musica zu Gast beim sechsten Kammerkonzert der Volksbank Rhein-Ruhr im Atrium ihrer Zentrale am Innenhafen. Wegen Corona hatte diese Veranstaltung um zwei Jahre verschoben werden müssen.
Auf dem Programm standen zwei überragende Meisterwerke der Wiener Kammermusik, nämlich das gut halbstündige Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello A-Dur KV 581 (1789) von Wolfgang Amadeus Mozart sowie nach der Pause das einstündige Oktett für Klarinette, Fagott, Horn, zwei Violinen, Viola, Cello und Kontrabass FDur D 803 (1824) von dem vor 225 Jahren geborenen Franz Schubert. Es spielten die Profis Karl-Heinz Steffens (Klarinette), Jiyoon Lee (Violine, Erste Konzertmeisterin der Staatskapelle Berlin) und Alexander Hülshoff (Cello, einst selbst Stipendiat der Villa Musica und seit 2011 deren Künstlerischer Leiter, seit 1997 Folkwang-Professor) sowie die vorzüglichen Studierenden Francisco Soutinho Ventura (Fagott), Karsten Hoffmann (Horn), Ekaterina Perlina (zweite Violine), Kwan Hon Gordon Lau (Viola) und Daniel Kamien (Kontrabass).
Notgedrungen hat man die beiden vielgespielten Werke selten so gründlich geprobt erlebt wie in diesem Volksbank-Kammerkonzert. Nur ganz selten gab es ein wenig grob oder ungenau erfasste Stellen. Vor allem Schuberts monumentaler Durchgangs-Gipfel zwischen Serenade und großer Sinfonie hatte hier einen grandiosen Zug. Das Publikum im gut gefüllten und wechselnd farbig beleuchteten Atrium war selig.