Krieg und Corona treffen den Senegal
Nach der Corona-Zwangspause startete wieder das Haesener Kartoffelfest. Sämtliche Einnahmen gehen an die Senegalhilfe St. Peter – und deren Hilfe fließt in zahlreiche verschiedene Projekte.
HOMBERG Menschen im westafrikanischen Senegal helfen, mit ihnen Zukunftsperspektiven erarbeiten und ihre Lebensumgebung zu einem besseren Ort machen: das hat sich die Gruppe Senegal der katholischen St. Peter Pfarrgemeinde in Duisburg-Homberg zur Aufgabe gemacht. Nach zweijähriger CoronaPause lud die sie am Samstag und Sonntag zum Haesener Kartoffelfest ins Gemeindezentrum an der Friedhofsallee ein.
Das Kartoffelfest in den Haesen ist als Benefizveranstaltung konzipiert, denn alle Erlöse kommen der Senegalhilfe St. Peter für ihre Projekte in der senegalesischen Partnergemeinde, der Diözese Thiès, zugute. „Der Kontakt zwischen der St. PeterGemeinde und dem Senegal besteht seit 2005 zum damaligen Weltjugendtag“, erklären Josef und Reinhild Jahrmarkt, die seit dem ersten Tag die Senegalhilfe unterstützen. „Pfarrer Abbé Joseph Ngor Mbaye, der aus dem Senegal stammt, leitete die St. Peter-Gemeinde“, sagten die Jahrmarkts.
2007 flogen Gemeindemitglieder erstmals in den Senegal. Der erste Aufenthalt sei einschneidend gewesen: „Sie müssen sich vorstellen, dass Sie in der Dunkelheit durch Straßen fahren, wo Einwohner an ihren kleinen Ständen probieren, Sachen zu verkaufen“, erinnerte sich Josef Jahrmarkt. Wer arbeite, bekäme im Senegal rund zwei Dollar pro Stunde: „Trotz dieser schwierigen Situation herrscht große Gastfreundlichkeit. Uns war klar: Wir helfen.“
Insgesamt machen 30 Aktive in der Gruppe Senegal mit. Hilfe sei dringend nötig. Pandemie, Krieg und Inflation sorgten im Senegal für eine angespannte Lage. Der Zugang zu Impfungen sei schwierig, Impfquoten niedrig. Ein noch größeres Problem sei das Wetter: „Sechs Wochen lang war es extrem trocken, wodurch der Ernteertrag gering war. Es folgte permanenter Starkregen, der Sachen wegschwemmte“, erklärte Josef Jahrmarkt.
Der russische Angriff auf die Ukraine mache sich bemerkbar: „Viele leiden Hunger, weil Getreidemangel herrscht und Weizen für Brot fehlt.“Die Senegal-Gruppe macht weiter, will bald wieder ihr Frühstück, Kaffeetrinken und eine Modenschau zugunsten des Senegals veranstalten. Zu den vielfältigen Projekten vor Ort gehören Brunnenbau, Neubau von Kindergärten und Geburtsstationen,
45 Schulpatenschaften, Landwirtschaftsprojekte für arbeitslose Jugendliche und Frauen sowie die Weihnachtsaktion „Reis für die Ärmsten in der Diözese Thiès“. Auch die Erlöse des Kartoffelfestes flossen am Wochenende in die Spendenkasse. Bereits vorletztes Wochenende bauten die Aktiven Stände auf, an denen Nistkästen, Insektenhotels, Dekoration, Liköre und Marmeladen angeboten wurden. Claudia Brune-Kepkowski bot erstmalig ihre selbstangefertigte Dekoration an, darunter einstige Lampenschirme als Schalen und ehemalige Kannen als Lampen. Bei den hunderten Besuchern waren auch die sehr gut erhaltenen Second-Hand-Büchern und Mode sowie Kaffee- und Kuchentafel in der Cafeteria für den guten Zweck beliebt. Im kommenden Frühjahr wollen die Aktiven mit Pfarrer Mbaye wieder in den Senegal reisen, um laufende Projekte zu besuchen und weitere zu planen.