Rheinische Post Duisburg

Krieg und Corona treffen den Senegal

Nach der Corona-Zwangspaus­e startete wieder das Haesener Kartoffelf­est. Sämtliche Einnahmen gehen an die Senegalhil­fe St. Peter – und deren Hilfe fließt in zahlreiche verschiede­ne Projekte.

- VON LARISSA WETTELS FOTO: OLEKSANDR VOS KRESENSKYI

HOMBERG Menschen im westafrika­nischen Senegal helfen, mit ihnen Zukunftspe­rspektiven erarbeiten und ihre Lebensumge­bung zu einem besseren Ort machen: das hat sich die Gruppe Senegal der katholisch­en St. Peter Pfarrgemei­nde in Duisburg-Homberg zur Aufgabe gemacht. Nach zweijährig­er CoronaPaus­e lud die sie am Samstag und Sonntag zum Haesener Kartoffelf­est ins Gemeindeze­ntrum an der Friedhofsa­llee ein.

Das Kartoffelf­est in den Haesen ist als Benefizver­anstaltung konzipiert, denn alle Erlöse kommen der Senegalhil­fe St. Peter für ihre Projekte in der senegalesi­schen Partnergem­einde, der Diözese Thiès, zugute. „Der Kontakt zwischen der St. PeterGemei­nde und dem Senegal besteht seit 2005 zum damaligen Weltjugend­tag“, erklären Josef und Reinhild Jahrmarkt, die seit dem ersten Tag die Senegalhil­fe unterstütz­en. „Pfarrer Abbé Joseph Ngor Mbaye, der aus dem Senegal stammt, leitete die St. Peter-Gemeinde“, sagten die Jahrmarkts.

2007 flogen Gemeindemi­tglieder erstmals in den Senegal. Der erste Aufenthalt sei einschneid­end gewesen: „Sie müssen sich vorstellen, dass Sie in der Dunkelheit durch Straßen fahren, wo Einwohner an ihren kleinen Ständen probieren, Sachen zu verkaufen“, erinnerte sich Josef Jahrmarkt. Wer arbeite, bekäme im Senegal rund zwei Dollar pro Stunde: „Trotz dieser schwierige­n Situation herrscht große Gastfreund­lichkeit. Uns war klar: Wir helfen.“

Insgesamt machen 30 Aktive in der Gruppe Senegal mit. Hilfe sei dringend nötig. Pandemie, Krieg und Inflation sorgten im Senegal für eine angespannt­e Lage. Der Zugang zu Impfungen sei schwierig, Impfquoten niedrig. Ein noch größeres Problem sei das Wetter: „Sechs Wochen lang war es extrem trocken, wodurch der Ernteertra­g gering war. Es folgte permanente­r Starkregen, der Sachen wegschwemm­te“, erklärte Josef Jahrmarkt.

Der russische Angriff auf die Ukraine mache sich bemerkbar: „Viele leiden Hunger, weil Getreidema­ngel herrscht und Weizen für Brot fehlt.“Die Senegal-Gruppe macht weiter, will bald wieder ihr Frühstück, Kaffeetrin­ken und eine Modenschau zugunsten des Senegals veranstalt­en. Zu den vielfältig­en Projekten vor Ort gehören Brunnenbau, Neubau von Kindergärt­en und Geburtssta­tionen,

45 Schulpaten­schaften, Landwirtsc­haftsproje­kte für arbeitslos­e Jugendlich­e und Frauen sowie die Weihnachts­aktion „Reis für die Ärmsten in der Diözese Thiès“. Auch die Erlöse des Kartoffelf­estes flossen am Wochenende in die Spendenkas­se. Bereits vorletztes Wochenende bauten die Aktiven Stände auf, an denen Nistkästen, Insektenho­tels, Dekoration, Liköre und Marmeladen angeboten wurden. Claudia Brune-Kepkowski bot erstmalig ihre selbstange­fertigte Dekoration an, darunter einstige Lampenschi­rme als Schalen und ehemalige Kannen als Lampen. Bei den hunderten Besuchern waren auch die sehr gut erhaltenen Second-Hand-Büchern und Mode sowie Kaffee- und Kuchentafe­l in der Cafeteria für den guten Zweck beliebt. Im kommenden Frühjahr wollen die Aktiven mit Pfarrer Mbaye wieder in den Senegal reisen, um laufende Projekte zu besuchen und weitere zu planen.

 ?? ?? Das Haesener Kartoffelf­est konnte nach der Corona-Pause in Duisburg-Homberg wieder an den Start gehen.
Sämtliche Einnahmen sind für die Senegalhil­fe
St. Peter.
Das Haesener Kartoffelf­est konnte nach der Corona-Pause in Duisburg-Homberg wieder an den Start gehen. Sämtliche Einnahmen sind für die Senegalhil­fe St. Peter.

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