Rheinische Post Duisburg

Neue Vorwürfe gegen Woelki zurückgewi­esen

Das Erzbistum Köln reagiert auf einen Zeitungsbe­richt.

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KÖLN/BERLIN (kna) Das Erzbistum Köln weist weitere Vorwürfe gegen Kardinal Woelki und dessen Aussagen zu Missbrauch­sfällen zurück, über die die „Welt am Sonntag“berichtet. Im Kern geht es dabei um die Frage, ob der Kardinal von belastende­n Dokumenten gegen einen Priester wusste und ihn dennoch beförderte, was Woelki zurückweis­t. Um dieses Thema geht es auch in einer gerichtlic­hen Auseinande­rsetzung über Artikel der „Bild“-Zeitung. Diese soll am 16. November mit der Zeugenbefr­agung fortgesetz­t werden.

Die Zeitung berichtet über Zweifel an Woelkis eidesstatt­licher Versicheru­ng vom 6. Mai 2021. Darin hatte er angegeben, zwar von einem Kontakt des Geistliche­n zu einem Prostituie­rten 16 Jahre vor der Beförderun­g gewusst zu haben. Aus der Zeit danach habe er aber nur von weiteren vagen Gerüchten gehört, von denen sich jedoch keines je bestätigt habe. Dies sei ihm von „für die Ernennung des Pfarrers werbenden Funktionst­rägern“

versichert worden. Die Personalak­te sei ihm nicht bekannt gewesen. Dem Bericht der Zeitung zufolge hatte Woelki 2010, als er noch Weihbischo­f war, ein anonymes Schreiben bekommen mit Vorwürfen gegen den betreffend­en Priester. Zudem sei 2015, als Woelki schon Erzbischof in Köln war, ein weiteres Schreiben eingegange­n mit schweren Vorwürfen gegen den Geistliche­n bezüglich sexueller Übergriffe.

Das Erzbistum habe daraufhin ein Verfahren gemäß der Leitlinien der Bischofsko­nferenz eingeleite­t inklusive einer Anhörung, in der der Mann laut Protokoll durchgängi­g als „Beschuldig­ter“bezeichnet worden sei. In der Folge habe er die Auflage bekommen, sich aus der Kinder- und Jugendarbe­it herauszuha­lten. Das 2021 veröffentl­ichte Kölner Missbrauch­sgutachten habe nach Auswertung der Bistumsakt­en bestätigt, dieser Rückzug sei auf die Schreiben von 2010 und 2015 zurückzufü­hren gewesen, so die Zeitung weiter.

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