Am Flughafen drohen Dauerstreiks
Die Abfertigung am Düsseldorfer Airport ist erneut im Visier der Gewerkschaft Verdi.
DÜSSELDORF Obwohl der Flughafen Düsseldorf versucht, einen ab dem 8. Februar drohenden Dauerstreik von großen Teilen des Bodenpersonals abzuwenden, hält die Gewerkschaft Verdi an ihrem harten Kurs fest: „Wir bestehen darauf, dass es für die von Entlassung bedrohten Beschäftigten der Firma Aviapartner einen fairen Sozialplan geben muss“, sagte Verdi-Sekretär Marvin Reschinsky unserer Redaktion. Außerdem habe es bisher keine vernünftigen Angebote für bisherige Beschäftigte von Aviapartner gegeben, ab dem 1. April bei einer anderen Firma weiterzuarbeiten – vielen Mitarbeitern würde ein Lohnverlust von drei oder vier Euro pro Stunde drohen, wenn sie wechselten.
Hintergrund des Streits ist, dass das NRW-Verkehrsministerium nach einer Ausschreibung entschieden hat, dass die europaweit tätige Firma Aviapartner zum 1. April die
Lizenz verliert, am größten Flughafen von NRW Abfertigungsdienste anzubieten, drei andere Unternehmen sollen diese Arbeiten übernehmen. Aber bisher hat es keine Einigung darüber gegeben, zu welchen Konditionen die Beschäftigten wechseln können. Aviapartner hat laut Reschinsky auch bisher keine Kündigungen der rund 700 in Düsseldorf
„Wir bestehen darauf, dass es einen fairen Sozialplan geben muss“
Marvin Reschinsky Gewerkschaft Verdi
beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgesprochen. Branchenkenner vermuten, dass Aviapartner eventuell durchsetzen will, die Bodendienste als Unterauftragnehmer der neuen Lizenznehmer weiter zu managen, weil die Nachfolgefirmen kein Personal finden. „Die jetzige Belegschaft hat viel
Erfahrung gesammelt“, so Reschinsky. „Die wissen um ihren Wert im Arbeitsmarkt.“
Der Flughafen Düsseldorf erklärte dagegen, er gehe davon aus, dass die drei künftigen Bodendienstfirmen „Aviapartner und den dort Beschäftigten tragfähige und aus Mitarbeitersicht attraktive Lösungen anbieten“werden. Der Airport verurteilt die Androhung eines unbefristeten Streiks: „Dies verunsichert Mitarbeiter und Passagiere des Airports und schadet nachhaltig dem Luftverkehrsstandort Düsseldorf mit seinen rund 20.000 Arbeitsplätzen.“Außerdem betont der Airport, es sei nicht wahr, dass die 700 Jobs von Avia-Partner in Düsseldorf bedroht seien, weil die Kolleginnen und Kollegen ja neue Angebote erhalten würden. Der Flughafen erklärt, es sei davon auszugehen, dass es ab 1. April zusätzliche Jobs am Airport geben würde. Immerhin geht die Geschäftsführung von stark steigendem Verkehr aus.