Beim letzten MSV-Sieg gab’s einen Pokal
Die Duisburger treten am Sonntag bei RW Essen zum ersten Mal seit Dezember 2006 in einem Ligaspiel an. Die Zebras kassierten zuletzt vor 18 Jahren eine Auswärtsniederlage bei den Rot-Weißen – in der Zweiten Bundesliga.
Das letzte Duell zwischen Essen und Duisburg war eine klare Angelegenheit. Rot-Weiss Essen, damals Fußball-Regionalligist, besiegte am 7. August 2019 den Landesligisten SV Genc Osman aus Neumühl mit 5:0. Das war in der zweiten Runde des Niederrheinpokals. Am Sonntag geht es nun zwischen RWE und dem MSV Duisburg (14 Uhr) um Drittliga-Punkte. Die Zebras kassierten zuletzt vor 18 Jahren eine Auswärtsniederlage bei den Rot-Weißen. Im Februar 2005 setzte es in Essen ein 0:1 in der Zweiten Bundesliga.
In der Auswärtsstatistik seit der Bundesliga-Saison 1966/67 (Erste und Zweite Liga sowie DFB-Pokal) liegt der MSV knapp hinten. Die Zebras verbuchten an der Hafenstraße vier Siege, RWE war fünfmal erfolgreich, zudem gab es sechs Unentschieden. Hinzu kommen zwei Duisburger Erfolge aus der jüngeren Geschichte. Im Halbfinale des Niederrheinpokals gewann der MSV am 8. April 2014 gegen Essen mit 4:1 nach Elfmeterschießen. Kevin Wolze verwandelte den entscheidenden Schuss. Am 25. Mai 2017 feierten die Meidericher an der Hafenstraße. Der MSV gewann das Finale im Niederrheinpokal mit 2:0. Simon Brandstetter und Kevin Wolze erzielten die Treffer. Der MSV wurde damals auch Drittliga-Meister. Es waren Jubeltage für die Meidericher mit Trainer Ilia Gruev. Zum Team der Zebras gehörte seinerzeit auch Andreas Wiegel, der am Sonntag für Essen auf dem Rasen stehen wird.
Im Ligabetrieb herrschte lange Funkstille zwischen beiden Klubs. Im Mai 2007 ging die Schere auseinander. Am letzten Spieltag gewann der MSV sein Heimspiel mit 3:0. Die Zebras feierten mit Trainer Rudi Bommer die Rückkehr in die Bundesliga, RWE stieg mit Coach Lorenz-Günther Köstner ab. Erst im August letzten Jahres gab es beim 2:2 in Duisburg ein Wiedersehen, da Essen nach 14 Jahren die Rückkehr in die Drittklassigkeit geschafft hatte.
Im Zweitliga-Hinspiel der Saison 2006//07 verbuchte der MSV seinen letzten Auswärtssieg in Essen in einem Ligaduell. Spannender hätte die Partie in der Essener Arena, die damals noch Georg-Melches-Stadion hieß, am 17. Dezember 2006 kaum sein können. Der MSV siegte 2:1, alle drei Treffer in dieser Partie waren Kopfball-Tore. Adam Bodzek brachte den MSV vor 17.052 Zuschauern nach 14 Minuten in Führung. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit erzielte Macchambes Younga-Mouhani das 1:1. In der 90. Minute sicherten sich die Gäste mit dem klassischen Lucky Punch die Punkte. Klemen Lavric erzielte das 2:1. Die Vorarbeit für beide Duisburger Treffer erledigte Alexander Bugera, der heute als A-Jugend-Trainer beim 1. FC Kaiserslautern tätig ist.
Bei diesem Sieg war der spätere MSV-Sportdirektor Ivica Grlic für die Zebras am Ball. Der Bosnier erlebte auch die letzte Duisburger Niederlage an der Hafenstraße mit. Beim 0:1 im Februar 2005 kassierte der heute 47-Jährige die Gelb-Rote Karte. Am Ende der Saison stieg der MSV trotzdem auf, Neuling Essen beendete die Spielzeit auf dem 17. Rang und stieg ab.
Das erste Ligaderby an der Essener Hafenstraße konnte der MSV Duisburg für sich entscheiden. Am 7. Januar 1961 gewannen die Meidericher das Bundesliga-Match beim
Aufsteiger mit 1:0. Das Tor des Tages erzielte Manfred Müller nach elf Minuten.
Die erste Niederlage setzte es für den MSV in Essen am 27. Oktober 1973 beim 2:4. Die Gastgeber führten nach 28 Minuten – Willi „Ente“Lippens traf zweimal – bereits mit 4:0. Das war eine Vorentscheidung. Die Duisburger konnten nur noch Schadensbegrenzung betreiben.
Das erledigte Bernd „Lecker“Lehmann mit einem Doppelpack in der 75. und 80. Minute.
In der damaligen Bundesliga-Saison spielten beide Mannschaften um den Klassenerhalt und konnten sich am Ende retten. Rot-Weiss Essen belegte in der Abschlusstabelle mit 31:37-Punkten Platz 13, die Meidericher standen mit 29:39-Zählern auf dem 15. Tabellenrang.