Technik, Software und Menschlichkeit
Wie das Neukirchen-Vluyner Unternehmen Trox neue Wege geht, um Mitarbeiter in der IT-Branche zu gewinnen.
NEUKIRCHEN-VLUYN 1994 hat er als Software-Entwickler bei der Trox GmbH angefangen, und bis heute ist er geblieben – fast 30 Jahre lang. „Die Kombination aus Technik und Software ist einmalig“, sagt Christoph Bienert. Der 58 Jahre alte Diplom-Ingenieur für Elektrotechnik könnte mit seinem Job nicht zufriedener sein. „Bei Trox wird nach den neuesten Methoden gearbeitet“, erzählt er. „Als Software-Entwickler leiste ich meinen Anteil, qualitativ hochwertige Produkte herzustellen. Ich habe Gestaltungsfreiraum, kann auch mobil arbeiten. Unser Team passt menschlich zusammen. Es besteht aus 16 Software-Entwicklern. Ich stehe jeden Morgen gern auf, um von Mülheim nach Neukirchen-Vluyn zu fahren.“
Die Unternehmensgruppe Trox kombiniert herrkömmliche Arbeitgeberattribute wie Gestaltungsfreiheit und Betriebsklima, mit neuen, um Mitarbeiter für die Informationstechnologie, kurz IT, zu gewinnen. „Einen Markt für IT-Mitarbeiter gibt es nicht“, sagt IT-Leiter Tim Boysen. „Zu einem Markt würden Angebot und Nachfrage gehören. Aber das Angebot fehlt, weil der Markt leergefegt ist und alle IT-Fachleute eine Stelle haben.“
Die Trox Group hat rund 60 ITMitarbeiter, zum Beispiel in den Teams Infrastruktur, Desktop, Support oder CAD und PLM. Im Bereich der Forschung und Entwicklung sind weitere 16 Mitarbeiter für den Bereich der Softwareentwicklung tätig. „Trotzdem werden wir von vielen mehr mit Blech als mit IT verbunden, weil wir aus der Lüftungstechnik kommen“, sagt Boysen. „Da wir kontinuierlich wachsen, werden es jedes Jahr mehr IT-Mitarbeiter.“
Die Trox-Gruppe geht dabei viele Wege, um IT-Mitarbeiter zu sich zu leiten, die entweder in der Forschung und Entwicklung arbeiten oder im Team IT. Jedes Jahr bietet das Unternehmen zwei Ausbildungsplätze an, um ITFachinformatiker oder Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung oder Systemintegration
zu werden.
„Frauen sind in der IT noch selten, auch bei uns“, erläutert der 58 Jahre alte IT-Leiter. „Das ändert sich zurzeit. Für den August 2023 sind die
Ausbildungsplätze schon vergeben. Wir freuen uns, nach den Sommerferien Bewerbungen für 2024 entgegen zu nehmen.“
Trox ist bei Messen der Hochschulen im Umkreis präsent, zum
Beispiel in Duisburg, Krefeld, Venlo, Kamp-Lintfort oder Bocholt, um Studenten mit ihren Abschlüssen an sich zu binden. Sie beschäftigt immer wieder Werkstudenten, die unter anderem zu einem Thema
der Trox GmbH ihre Bacheloroder Master-Arbeit schreiben – und anschließend bleiben. Außerdem unterhält sie Außenstellen in Millionenstädten, zum Beispiel in Berlin, um IT-Mitarbeiter zu gewinnen. Diese arbeiten von der Bundeshauptstadt aus für die Forschung und Entwicklung in Neukirchen-Vluyn.
„Wir reagieren auf Bedürfnislagen“, sagt Marcel Sontrop. „Das ist ein Teil unseres Geheimnisses.“Der 41 Jahre alte Industriekaufmann wechselte im September 2022 als Inhouse-Consultant für das Warenwirtschaftssystem zu Trox. „In der IT arbeiten Mitarbeiter, die zwischen 24 bis 61 Jahre alt sind“, sagt er. „Die Mischung macht‘s. Die jungen Mitarbeiter bringen neue Architekturmuster mit, die alten das Hintergrundwissen. Das ist optimal.“
„In der IT arbeiten Mitarbeiter, die zwischen 24 bis 61 Jahre alt sind. Die Mischung macht‘s. Die jungen Mitarbeiter bringen neue Architekturmuster mit, die alten das Hintergrundwissen.
Das ist optimal“
Marcel Sontrop Industriekaufmann bei Trox