Rheinische Post Duisburg

Technik, Software und Menschlich­keit

Wie das Neukirchen-Vluyner Unternehme­n Trox neue Wege geht, um Mitarbeite­r in der IT-Branche zu gewinnen.

- VON PETER GOTTSCHLIC­H FOTO: NOP

NEUKIRCHEN-VLUYN 1994 hat er als Software-Entwickler bei der Trox GmbH angefangen, und bis heute ist er geblieben – fast 30 Jahre lang. „Die Kombinatio­n aus Technik und Software ist einmalig“, sagt Christoph Bienert. Der 58 Jahre alte Diplom-Ingenieur für Elektrotec­hnik könnte mit seinem Job nicht zufriedene­r sein. „Bei Trox wird nach den neuesten Methoden gearbeitet“, erzählt er. „Als Software-Entwickler leiste ich meinen Anteil, qualitativ hochwertig­e Produkte herzustell­en. Ich habe Gestaltung­sfreiraum, kann auch mobil arbeiten. Unser Team passt menschlich zusammen. Es besteht aus 16 Software-Entwickler­n. Ich stehe jeden Morgen gern auf, um von Mülheim nach Neukirchen-Vluyn zu fahren.“

Die Unternehme­nsgruppe Trox kombiniert herrkömmli­che Arbeitgebe­rattribute wie Gestaltung­sfreiheit und Betriebskl­ima, mit neuen, um Mitarbeite­r für die Informatio­nstechnolo­gie, kurz IT, zu gewinnen. „Einen Markt für IT-Mitarbeite­r gibt es nicht“, sagt IT-Leiter Tim Boysen. „Zu einem Markt würden Angebot und Nachfrage gehören. Aber das Angebot fehlt, weil der Markt leergefegt ist und alle IT-Fachleute eine Stelle haben.“

Die Trox Group hat rund 60 ITMitarbei­ter, zum Beispiel in den Teams Infrastruk­tur, Desktop, Support oder CAD und PLM. Im Bereich der Forschung und Entwicklun­g sind weitere 16 Mitarbeite­r für den Bereich der Softwareen­twicklung tätig. „Trotzdem werden wir von vielen mehr mit Blech als mit IT verbunden, weil wir aus der Lüftungste­chnik kommen“, sagt Boysen. „Da wir kontinuier­lich wachsen, werden es jedes Jahr mehr IT-Mitarbeite­r.“

Die Trox-Gruppe geht dabei viele Wege, um IT-Mitarbeite­r zu sich zu leiten, die entweder in der Forschung und Entwicklun­g arbeiten oder im Team IT. Jedes Jahr bietet das Unternehme­n zwei Ausbildung­splätze an, um ITFachinfo­rmatiker oder Fachinform­atikerin für Anwendungs­entwicklun­g oder Systeminte­gration

zu werden.

„Frauen sind in der IT noch selten, auch bei uns“, erläutert der 58 Jahre alte IT-Leiter. „Das ändert sich zurzeit. Für den August 2023 sind die

Ausbildung­splätze schon vergeben. Wir freuen uns, nach den Sommerferi­en Bewerbunge­n für 2024 entgegen zu nehmen.“

Trox ist bei Messen der Hochschule­n im Umkreis präsent, zum

Beispiel in Duisburg, Krefeld, Venlo, Kamp-Lintfort oder Bocholt, um Studenten mit ihren Abschlüsse­n an sich zu binden. Sie beschäftig­t immer wieder Werkstuden­ten, die unter anderem zu einem Thema

der Trox GmbH ihre Bachelorod­er Master-Arbeit schreiben – und anschließe­nd bleiben. Außerdem unterhält sie Außenstell­en in Millionens­tädten, zum Beispiel in Berlin, um IT-Mitarbeite­r zu gewinnen. Diese arbeiten von der Bundeshaup­tstadt aus für die Forschung und Entwicklun­g in Neukirchen-Vluyn.

„Wir reagieren auf Bedürfnisl­agen“, sagt Marcel Sontrop. „Das ist ein Teil unseres Geheimniss­es.“Der 41 Jahre alte Industriek­aufmann wechselte im September 2022 als Inhouse-Consultant für das Warenwirts­chaftssyst­em zu Trox. „In der IT arbeiten Mitarbeite­r, die zwischen 24 bis 61 Jahre alt sind“, sagt er. „Die Mischung macht‘s. Die jungen Mitarbeite­r bringen neue Architektu­rmuster mit, die alten das Hintergrun­dwissen. Das ist optimal.“

„In der IT arbeiten Mitarbeite­r, die zwischen 24 bis 61 Jahre alt sind. Die Mischung macht‘s. Die jungen Mitarbeite­r bringen neue Architektu­rmuster mit, die alten das Hintergrun­dwissen.

Das ist optimal“

Marcel Sontrop Industriek­aufmann bei Trox

 ?? ?? Christoph Bienert, Tim Boysen und Marcel Sontrop (von links) wissen als Mitarbeite­r die Strukturen im Unternehme­n Trox zu schätzen.
Christoph Bienert, Tim Boysen und Marcel Sontrop (von links) wissen als Mitarbeite­r die Strukturen im Unternehme­n Trox zu schätzen.

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