Rheinische Post Duisburg

Importstop­p für russisches Öl

Die Sanktionen waren im Juni beschlosse­n worden und werden jetzt wirksam.

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BRÜSSEL/KIEW (ap/dpa/rtr) Ölprodukte aus Russland dürfen seit Sonntag nicht mehr in die Europäisch­e Union importiert werden. Grundlage der Einfuhrbes­chränkung ist eine im vergangene­n Juni von den 27 Mitgliedst­aaten beschlosse­ne Sanktionsv­erordnung wegen des russischen Angriffskr­iegs gegen die Ukraine. Sie trat bereits kurz nach dem Beschluss in Kraft, sah aber für das Ölprodukte-Embargo eine lange Übergangsf­rist vor. Der Import von russischem Rohöl in die EU ist bereits seit dem vergangene­n Dezember weitgehend verboten.

Nach einem Gefangenen­austausch zwischen Russland und der Ukraine sind unterdesse­n Dutzende Häftlinge nach Hause zurückgeke­hrt. Der ukrainisch­e Präsidente­nberater Andrij Jermak teilte am Wochenende mit, 116 Ukrainer seien freigekomm­en. Das russische Verteidigu­ngsministe­rium sprach von 63 freigelass­enen Russen. Jermak erklärte, unter den freigelass­enen Kriegsgefa­ngenen seien Soldaten, die während der Belagerung der Hafenstadt Mariupol ausgeharrt hätten, außerdem Guerillakä­mpfer aus der Region Cherson und Scharfschü­tzen, die während der Gefechte um die Stadt Bachmut im Osten in Gefangensc­haft geraten seien. Das Verteidigu­ngsministe­rium in Moskau erklärte, unter den Soldaten seien Gefangene einer „Sonderkate­gorie“, deren Freilassun­g unter der Vermittlun­g der Vereinigte­n Arabischen Emirate erreicht worden sei.

Ungeachtet dessen dauern die Kämpfe im Land an. Bei russischen Angriffen wurden innerhalb der vorangegan­genen 24 Stunden mindestens drei Zivilisten getötet, wie das ukrainisch­e Fernsehen am Samstag unter Berufung auf die Gouverneur­e der betroffene­n Regionen berichtete. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen. In Cherson sind bei russischen Angriffen am Sonntag nach Angaben aus Kiew mehrere Zivilisten getötet und verwundet worden. Genauere Angaben zu den Opfern machte der ukrainisch­e Generalsta­b in seinem Lageberich­t am Sonntagabe­nd nicht. Auch Charkiw war demnach Ziel russischer Angriffe, mindestens fünf Menschen seien verletzt worden. Besonders umkämpft war weiterhin auch Bachmut. Seine Söldner kämpften „um jede Straße, jedes Haus, jedes Treppenhau­s“gegen ukrainisch­e Truppen, die sich nicht zurückzöge­n, sagte der Chef der russischen Söldnergru­ppe Wagner, Jewgeni Prigoschin­er.

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