Scholz will Windkraft stark ausbauen
Laut den Plänen sollen bis 2030 jeden Tag vier bis fünf neue Anlagen entstehen.
BERLIN (epd/rtr) Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat einen bundesweiten Plan zum Ausbau der Windkraft angekündigt. „Bis 2030 werden das an Land im Schnitt vier bis fünf Windräder jeden Tag sein“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“. Die Regierung gehe den Ausbau „generalstabsmäßig“an.
„Gerade erstellen wir einen Fahrplan, was bis wann an neuen Anlagen gebaut sein muss, damit wir unsere Ziele für 2030 erreichen“, führte Scholz aus. Jeden Monat werde es dann ein Gespräch mit den Ländern darüber geben, wie weit sie damit vorangekommen seien. „Was nicht pünktlich geschafft wird, muss aufgeholt werden.“
Deutschland sei ein Land mit einer großen wirtschaftlichen Leistungskraft und einem sehr gut funktionierenden Sozialstaat, betonte der Kanzler. Es mangele aber etwas an Tempo. „Wir brauchen mehr Schwung bei Innovationen und für die Modernisierung unserer Industrie, damit wir 2045 klimaneutral wirtschaften können“, erklärte Scholz. Ziel sei es, beim Ausbau von Windkraft und Solarenergie deutlich schneller voranzukommen als bisher, um sich aus bestehenden Abhängigkeiten von Einfuhren zu befreien, unterstrich der Bundeskanzler dem Bericht zufolge.
Im vergangenen Jahr hatte die Leistung von Windrädern an Land nur leicht zugenommen. Sie stieg nach Branchenangaben um 4,3 Prozent. 2022 wurden demnach 551 Anlagen mit insgesamt 2403 Megawatt Leistung neu errichtet. Deutschlandweit gab es zum Jahresende insgesamt 28.443 Windenergieanlagen. Bis Ende 2032 müssen nach der neuen Gesetzeslage zwei Prozent der Bundesfläche für die Windenergie ausgewiesen werden. Bislang sind es laut dem Bundeswirtschaftsministerium 0,8 Prozent.
Die Energiekrise, hervorgerufen durch den Krieg in der Ukraine, habe gezeigt, wozu Deutschland in der Lage sei. Trotz Krieg, Inflation und Energiekrise habe Deutschland eine gute Zukunft vor sich, erklärte der Kanzler. „Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, bin ich zuversichtlich, was den nächsten Winter betrifft“, so Scholz. „Wir werden jetzt aber den Schwung der vergangenen Monate nutzen, das Deutschland-Tempo, um beim Ausbau von Windkraft und Solarenergie richtig voranzukommen, damit wir weniger abhängig werden vom Import von fossilem Gas, Kohle oder Erdöl“, so Scholz.