Rheinische Post Duisburg

Scholz will Windkraft stark ausbauen

Laut den Plänen sollen bis 2030 jeden Tag vier bis fünf neue Anlagen entstehen.

- VON STEFAN FUHR UND MARCELLA PANNACCIO FOTO DPA

BERLIN (epd/rtr) Bundeskanz­ler Olaf Scholz (SPD) hat einen bundesweit­en Plan zum Ausbau der Windkraft angekündig­t. „Bis 2030 werden das an Land im Schnitt vier bis fünf Windräder jeden Tag sein“, sagte Scholz der „Bild am Sonntag“. Die Regierung gehe den Ausbau „generalsta­bsmäßig“an.

„Gerade erstellen wir einen Fahrplan, was bis wann an neuen Anlagen gebaut sein muss, damit wir unsere Ziele für 2030 erreichen“, führte Scholz aus. Jeden Monat werde es dann ein Gespräch mit den Ländern darüber geben, wie weit sie damit vorangekom­men seien. „Was nicht pünktlich geschafft wird, muss aufgeholt werden.“

Deutschlan­d sei ein Land mit einer großen wirtschaft­lichen Leistungsk­raft und einem sehr gut funktionie­renden Sozialstaa­t, betonte der Kanzler. Es mangele aber etwas an Tempo. „Wir brauchen mehr Schwung bei Innovation­en und für die Modernisie­rung unserer Industrie, damit wir 2045 klimaneutr­al wirtschaft­en können“, erklärte Scholz. Ziel sei es, beim Ausbau von Windkraft und Solarenerg­ie deutlich schneller voranzukom­men als bisher, um sich aus bestehende­n Abhängigke­iten von Einfuhren zu befreien, unterstric­h der Bundeskanz­ler dem Bericht zufolge.

Im vergangene­n Jahr hatte die Leistung von Windrädern an Land nur leicht zugenommen. Sie stieg nach Branchenan­gaben um 4,3 Prozent. 2022 wurden demnach 551 Anlagen mit insgesamt 2403 Megawatt Leistung neu errichtet. Deutschlan­dweit gab es zum Jahresende insgesamt 28.443 Windenergi­eanlagen. Bis Ende 2032 müssen nach der neuen Gesetzesla­ge zwei Prozent der Bundesfläc­he für die Windenergi­e ausgewiese­n werden. Bislang sind es laut dem Bundeswirt­schaftsmin­isterium 0,8 Prozent.

Die Energiekri­se, hervorgeru­fen durch den Krieg in der Ukraine, habe gezeigt, wozu Deutschlan­d in der Lage sei. Trotz Krieg, Inflation und Energiekri­se habe Deutschlan­d eine gute Zukunft vor sich, erklärte der Kanzler. „Wenn nichts Unvorherge­sehenes passiert, bin ich zuversicht­lich, was den nächsten Winter betrifft“, so Scholz. „Wir werden jetzt aber den Schwung der vergangene­n Monate nutzen, das Deutschlan­d-Tempo, um beim Ausbau von Windkraft und Solarenerg­ie richtig voranzukom­men, damit wir weniger abhängig werden vom Import von fossilem Gas, Kohle oder Erdöl“, so Scholz.

 ?? ?? Windräder, wie hier in der Eifel in NRW, helfen bei der Energiewen­de, sind aber nicht unumstritt­en.
Windräder, wie hier in der Eifel in NRW, helfen bei der Energiewen­de, sind aber nicht unumstritt­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany