Rheinische Post Duisburg

Stoppelkam­p rettet Zebras einen Punkt

Der Kapitän des Fußball-Drittligis­ten MSV Duisburg trifft kurz vor Schluss zum 1:1-Ausgleich im Derby bei Rot-Weiss Essen. Die Duisburger können mit dem Zähler gut leben, auch wenn in der Nachspielz­eit sogar noch mehr drin gewesen wäre.

- VON DIRK RETZLAFF FOTO: FIRO/IBING

Am Ende rettete Moritz Stoppelkam­p die Zebras an der mit 19.200 Zuschauern ausverkauf­ten Hafenstraß­e. Der Kapitän des Fußball-Drittligis­ten MSV Duisburg zirkelte den Ball in der 88. Minute per Freistoß ins untere Eck zum Ausgleich. Somit erzielte der MSV im Derby bei RotWeiss Essen im Schlussakk­ord doch noch ein 1:1 (0:0)-Remis. „Für solche Spiele lebt man als Duisburger“, freute sich der Routinier über seinen späten Ausgleichs­treffer. Der 36-Jährige stellte klar: Als Derbyverli­erer wollte er nicht nach Hause fahren.

MSV-Trainer Torsten Ziegner brachte in der Innenverte­idigung wie angekündig­t Tobias Fleckstein und Leroy Kwadwo für die gesperrten Sebastian Mai und Marvin Senger. Auf der linken Abwehrposi­tion kam Baran Mogultay überrasche­nd für Niklas Kölle in die Partie. Der zuletzt gesperrte Joshua Bitter verteidigt­e erwartungs­gemäß rechts für Rolf Feltscher. Marvin Bakalorz feierte im defensiven Mittelfeld sein Comeback nach auskuriert­er Rückenbles­sur. Stürmer Aziz Bouhaddouz gehörte erkrankt nicht dem Kader an. Bei den Essenern meldete sich Stürmer Simon Engelmann über Nacht mit einem Infekt ab.

MSV-Jugendtrai­ner Uwe Schubert dürfte mit einer Portion Stolz auf den Aufstellun­gsbogen geschaut haben. In der Startelf kickten mit Braune, Mogultay, Jander und Hettwer vier Spieler, die in naher Vergangenh­eit noch im Nachwuchsl­eistungsze­ntrum unterwegs waren. Und Moritz Stoppelkam­p und Leroy Kwadwo waren in der Jugend auch in der Meideriche­r Talentschm­iede am Ball.

RWE setzte in der zweiten Minute das erste Zeichen. MSV-Torwart Max Braune wehrte den Distanzsch­uss von Oguzhan Kefkir zur Ecke ab. Die Gastgeber dominierte­n die Anfangspha­se, ohne dabei allerdings große Kreativitä­t zu entwickeln. Der MSV entschied wichtige Zweikämpfe für sich. In der 22. Minute hatten die Zebras indes großes Glück. Der neue RWE-Kapitän Felix Bastians verzog nach einem Luftloch von Caspar Jander aus fünf Metern neben das Tor. Leroy Kwadwo hatte dabei am Fehlschuss des Esseners großen Anteil.

Kurz darauf hatte der MSV noch einmal großes Glück. Caspar Jander traf im Strafraum nicht den Ball, dafür aber den Essener Neuzugang Torben Müsel. Schiedsric­hter Patrick Hanslbauer ließ die Partie aber weiterlauf­en. In der 38. Minute hatte Max Braune keine Probleme, einen 18-Meter-Freistoß von Niklas Tarnat. Nach vorne ging beim MSV wenig bis nichts. Die Zebras spielten ihre Konter schlecht aus. Zwei zaghafte Schüsse von Kapitän Moritz Stoppelkam­p waren die einzigen Abschlüsse der Gäste.

Zum zweiten Durchgang brachte MSV-Trainer Torsten Ziegner Marvin Ajani für Caspar Jander und Niclas Stierlin für Marlon Frey. In der 49. Minute hatte Isiah Young für die Gastgeber die Führung auf dem Fuß, doch Braune wehrte den Ball stark über die Latte ab. In der 53. Minute war er dann gleich zweimal bärenstark zur Stelle. Im dritten Anlauf beförderte­n die Essener den Ball dann aber doch ins Tor. Jose-Enrique Rios Alonso drückte ihn aus kurzer Distanz über die Linie.

Der MSV war nun gefordert und investiert­e mehr. Marvin Bakalorz kam in der 61. Minute aus sechs Metern zum Kopfball, RWE-Keeper Jakob Golz hatte aber damit keine Probleme. Drei Minuten später legte Ziegner erneut personell doppelt nach. Für Kolja Pusch und Julian Hettwer kamen Chinedu Ekene und Phillip König. Letzterer scheiterte in der 71. Minute aus kurzer Distanz am Essener Schlussman­n. In der 88. Minute kam der MSV dann zu seinem großen Derby-Moment. Nach einem Foul an Niklas Kölle kamen die Zebras auf der linken Strafraums­eite zu einem Freistoß. Moritz Stoppelkam­p setzte die Kugel flach aufs linke Eck. Keeper Golz bekam den Ball nicht zu fassen. Er lenkte ihn noch ins eigene Netz. In der Nachspielz­eit hätte Chinedu Ekene die Zebras sogar noch zum Sieg schießen können.

MSV-Trainer Torsten Ziegner sprach nach der Partie von einem gerechten Remis. Sein Essener Kollege Christoph Dabrowski wollte sich nicht anschließe­n. Sein Team hätte zwei Elfmeter erhalten müssen, zudem sei die Aktion, die zum Ausgleich führte, kein Foul gewesen. Dabrowski: „Ich fühle mich vom Schiedsric­hter ein Stück weit verarscht.“

 ?? ?? MSV-Kapitän Moritz Stoppelkam­p dreht nach seinem Ausgleichs­treffer zum Jubeln ab.
MSV-Kapitän Moritz Stoppelkam­p dreht nach seinem Ausgleichs­treffer zum Jubeln ab.
 ?? FOTO: IMAGO ?? Tobias Fleckstein (l.), hier im Duell mit dem Essener Ron Berlinski, und der MSV freuten sich am Ende über den gewonnenen Punkt.
FOTO: IMAGO Tobias Fleckstein (l.), hier im Duell mit dem Essener Ron Berlinski, und der MSV freuten sich am Ende über den gewonnenen Punkt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany