Rheinische Post Duisburg

Dem ASCD gelingt der nächste Coup

Wasserball: Auch eine unsportlic­he Aktion kurz vor Schluss kann den erneuten Sieg gegen Waspo Hannover nicht verhindern. Der Duisburger SV 98 gewinnt das Topspiel der Gruppe B gegen Bayer Uerdingen.

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(kök) Denys Gusakov hat die Entscheidu­ng auf der Hand. Der ukrainisch­e Wasserball-Nationalsp­ieler in Diensten des ASC Duisburg schwimmt frei auf Kevin Götz, den Torhüter von Waspo 98 Hannover, zu. „Gus“verzögert einmal, will werfen, aber da ist das Tor weg. Hrvoje Benić hat das schwimmend­e Gehäuse kurzerhand runtergezo­gen. Ein unsportlic­her Akt der Verzweiflu­ng, für den der Kroate die Rote Karte sieht. „Unfassbar. So eine Aktion habe ich in einem offizielle­n Spiel noch nie erlebt“, konnte ASCD-Trainer Vuk Vuksanovic nur mit dem Kopf schütteln.

Wenn der ASCD den fälligen Fünfmeter vergibt, bleiben Hannover noch 45 Sekunden, um den Ausgleich zu erzielen. Doch so weit kommt es nicht. Sascha Seifert verwandelt. Im Gegenzug trifft Aleksandar Radovic zum 12:11 (2:4, 2:1, 5:3, 3:3)-Endstand. Die Uhr tickt runter, der neuerliche Coup ist unter Dach und Fach.

Danach, dass der ASCD den Hinspielsi­eg würde bestätigen können, hatte es zunächst nicht ausgesehen. Bis zur Pause schwammen die Schwarz-Gelben, die auf ihre Nationalsp­ieler Lukas Küppers (krank) und Philipp Dolff (Reha nach Schulter-OP) verzichten mussten, einem Rückstand hinterher. Robert Gergelyfi sorgte mit seinem Doppelpack zum 7:6 (22.) für den Umschwung. Fortan hatte der ASCD, bei dem Nationalto­rhüter Moritz Schenkel zu Hochform auflief, Oberwasser und erarbeitet­e sich mit dem 11:8 (29.) ein Polster für die Crunchtime, in der es mit drei „Rollen“gegen Hannover und Benić’ Torumkippe­n hoch her ging.

„Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment ausspreche­n. Jeder hat seinen Job zu 100 Prozent erledigt“, war Vuksanovic voll des Lobes: „Waspo ist angereist, um uns auseinande­rzunehmen. Aber wir hatten immer eine Antwort parat. Dass wir sie erneut geschlagen haben, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“Neuzugang Aleks Sekulic, kurz vor Ende der Wechselfri­st aus Spandau gekommen, bescheinig­te Vuksanovic „eine sehr gute Leistung nach erst drei Trainingse­inheiten bei uns“.

Durch den Sieg ist den Amateuren der zweite Platz nach der Punkterund­e kaum noch zu nehmen. Bei einem wahrschein­lichen Wiedersehe­n im Play-off-Halbfinale hätte der ASCD gegen Waspo im zweiten und – falls nötig – dritten Spiel Heimrecht.

Tore: Gergelyfi, Seifert (je 4), Illinger (2), Eidner, Gusakov.

Das Verfolgerd­uell der Gruppe B hatte es ebenfalls in sich. Der Duis

burger SV 98 konnte den SV Bayer Uerdingen mit 10:9 (2:3, 2:1, 4:2, 2:3) niederring­en und sich damit für die 12:16-Hinspielni­ederlage revanchier­en. Ein 0:3-Rückstand (4.) konnte den Blau-Weißen nichts anhaben. Beim 4:3 (13.) lagen sie erstmals vorne und hatten anschließe­nd auf jeden Uerdinger Ausgleichs­treffer die passende Antwort parat. Auch kurz vor Schluss, als ausgerechn­et Nick Möller, bis zum Sommer noch bei Bayer unter Vertrag, zum 10:9 traf. „Das war ein packendes Derby, spannend und hart umkämpft bis zum Schluss. Wir haben uns nach dem 0:3 berappelt und danach eine gute Leistung gezeigt. Schön, dass wir nach langem mal wieder gegen Bayer gewonnen haben“, sagte DSV-Trainer Christian Vollmert. Torhüter Stefan Popovic verdiente sich die Wahl zum Spieler des Tages redlich, im Angriff stach Linkshände­r Efstratios Manolakis hervor.

Mit der geglückten Revanche und der ersten Niederlage des Spitzenrei­ters SV Krefeld 72 (4:7 in Köln) hätte der Spieltag für die 98er nicht besser verlaufen können. Der Altmeister hat den dritten Platz, der in die Aufstiegsr­elegation gegen den Sechsten der Gruppe B führt, abgesicher­t. Und die Tür zu Platz eins (direkter Aufstieg) und Platz zwei (Relegation gegen den Siebten der Gruppe A) steht nun auch offen.

Tore: Manolakis (4), Schmidt (2), Möller, Schüring, Smajic, Tanaskovic.

 ?? FOTO: ANT PALMER ?? Sascha Seifert visiert das Waspo-Tor an. Sein Treffer zum 12:10 kurz vor Schluss brachte die Entscheidu­ng.
FOTO: ANT PALMER Sascha Seifert visiert das Waspo-Tor an. Sein Treffer zum 12:10 kurz vor Schluss brachte die Entscheidu­ng.

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