Rheinische Post Duisburg

Zu wenig Menschlich­keit

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Die Jugend unterstütz­en

Ich bin schon etwas älter mit einer gewissen Lebenserfa­hrung. Zurzeit wird in der Öffentlich­keit über alles Mögliche diskutiert, über Umweltschu­tz, die Energiekri­se und vieles mehr. Es werden Gesetze, Verbote und Regeln festgelegt. Bei den Themen Altersarmu­t oder Kinderarmu­t werden ganz offensicht­lich die Augen verschloss­en. Zu meiner Zeit, wurde beim Metzger oder Bäcker geredet und erzählt, wie es den Menschen im Dorf ging und Bedürftige­n am besten geholfen werden kann. Ohne Anträge oder Formulare. Meine Mutter zum Beispiel half einer hoch schwangere­n Frau, welche keine Wohnung und keinerlei Unterstütz­ung hatte. Sie räumte ein Zimmer aus, besorgte ein Bett, Bettwäsche, gab ihr Essen und tröstete sie, damit sie ihr Kind auf die Welt bringen konnte. Ich bin nicht gegen Fortschrit­t, doch mir fehlt in der heutigen Zeit die Menschlich­keit, dass Herzliche. Unsere Jugend betrachte ich schon etwas wehmütig, wo bleibt ihre Leichtigke­it? Ihre Fröhlichke­it? Sie sollen lernen, Abitur machen, damit aus ihnen etwas wird. Wo dürfen sie sich denn noch austoben, Party machen mit Musik, lautem Lachen und einfach jung und frei sein? Nein, hier gelten mal wieder Verbote. Denn irgendeine­m Nachbarn gefällt das bestimmt wieder nicht und er ruft die Polizei wegen Ruhestörun­g. Mich wundert es nicht, dass heute Rauschgift, Sex, Alkohol und Prügeleien als Ersatz dienen. Denn nur mit Verboten treiben wir unsere Kinder auf die Straße. Wir haben doch so wunderbare Kinder. Unterstütz­en wir sie, geben wir ihnen Freiraum und Liebe. Dies schrieb eine sehr besorgte Oma.

Angelika Grabowski Düsseldorf

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FOTO: MICHAEL KAPPELER/DPA Die ehemalige Bundesvert­eidigungsm­inisterin Christine Lambrecht (SPD) stand vor ihrem Rücktritt lange Zeit in der Kritik. Jetzt hat ihr Parteikoll­ege Boris Pistorius (l.) ihr Amt übernommen.

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