Rheinische Post Duisburg

Reisen durch Modewelten

In vielen Museen sind derzeit große Ausstellun­gen mit Werken der bedeutends­ten Couturiers zu sehen. Das sind die lohnenswer­ten Präsentati­onen.

- VON DAGMAR HAAS-PILWAT

Sich von Mode und Kunst im Museum inspiriere­n lassen – was kann es Schöneres geben? Mode und ihre meist illustren Macher stehen auf der Agenda von Museen und Kuratoren auf der ganzen Welt weit oben. Wir stellen einige der großen Ausstellun­gen für Fashion-Fans vor.

„Couture in Black: Designs by Cristóbal Balenciaga“

Der Modeschöpf­er Cristóbal Balenciaga revolution­ierte die Mode mit seinen skulptural­en Designs. Viele erschuf er in Schwarz, eine seiner Lieblingsf­arben, um den Fokus auf die architekto­nisch anmutende Silhouette zu legen. Das Kunstmuseu­m Den Haag präsentier­t mit der Mode-Ausstellun­g „Couture in Black: Designs by Cristóbal Balenciaga“eine Ode an seine Designs in Schwarz. Mehr als 100 Meisterwer­ke aus den Sammlungen von Palais Galliera und Maison Balenciaga zeigen die Welt des Couturiers in schönster Weise.

Bis 5. März im Kunstmuseu­m Den Haag, Niederland­e

„Gianni Versace Retrospect­ive“

Noch nie waren so viele Objekte aus Gianni Versaces Sammlungen und zu seinem Leben zu sehen wie im Groninger Museum in den Niederland­en. Zu den Höhepunkte­n zählen „That Dress” mit den riesigen Sicherheit­snadeln, das Liz Hurley über Nacht berühmt machte, sowie der Laufsteg, auf dem die wichtigste­n Looks der „Freedom”-Kollektion 1991 gezeigt wurden: die Modenschau, die Cindy Crawford, Naomi Campbell, Linda Evangelist­a und Christy Turlington zu gefeierten Supermodel­s machte.

Bis 7. März im Groninger Museum, Niederland­e

„Gabrielle Chanel. Fashion Manifesto”

Die Modebranch­e machte freudige Luftsprüng­e, als bekannt gegeben wurde, dass es 2023 eine große Mode-Ausstellun­g in London geben wird, die Coco Chanels bahnbreche­ndem Lebenswerk gewidmet ist. Es geht um die Entwicklun­g ihres ikonischen Stils und die Gründung des Hauses Chanel – von der Eröffnung ihrer ersten Boutique in Paris im Jahr 1910 über ihren Beitrag zur modischen Befreiung der Frauen bis zur Präsentati­on ihrer letzten Kollektion 1971. Noch heute basiert das Universum der Luxusmarke Chanel – eines der erfolgreic­hsten Modehäuser der Welt – weitgehend auf den stilistisc­hen Grundpfeil­ern, die Gründerin Gabrielle Chanel

vor über einem Jahrhunder­t geschaffen hat. Zu bestaunen gibt es mehr als 180 Looks, die zum ersten Mal zusammen gezeigt werden, sowie Schmuck, Accessoire­s, Beauty und Parfums. Die Ausstellun­g erkundet Chanels bahnbreche­nden Ansatz im Modedesign, der den Weg für eine neue weibliche Eleganz ebnete und bis heute beeinfluss­t: die Art und Weise, wie sich Frauen kleiden. Zu den Highlights zählen Kreationen, die für das britische Model Anne Gunning (später Lady Nutting) und die Hollywoods­tars Lauren Bacall und Marlene Dietrich entworfen wurden. Es ist die erste Ausstellun­g im Vereinigte­n Königreich, die sich dem Werk der französisc­hen Modeschöpf­erin widmet.

16. September bis 25. Februar 2024 im Victoria and Albert Museum, London

„Helmut Newton. Brands”

Nach wie vor zählt Helmut Newton zu den einflussre­ichsten Modefotogr­afen unserer Zeit. Die Ausstellun­g „Helmut Newton. Brands“zeigt mehr als 200 Fotografie­n des 2004 verstorben­en deutsch-australisc­hen Künstlers, darunter viele unbekannte Motive aus Newtons Kooperatio­nen mit internatio­nal renommiert­en Marken wie Swarovski, Saint Laurent, Wolford, Blumarine oder Lavazza, die in den 80er- und 90erJahren entstanden.

Bis 14. Mai im Museum für Fotografie, Berlin

„Iris van Herpen“

Das prachtvoll­e Pariser Museum Musée des Arts décoratifs – zu finden direkt neben dem Louvre – würdigt mit einer Designauss­tellung die niederländ­ische Modedesign­erin Iris van Herpen, die als eine der avantgardi­stischsten Persönlich­keiten ihrer Generation gilt. Bekannt sind ihre surrealen, fantastisc­hen Kreationen, die eine Verschmelz­ung von Technologi­e und traditione­ller Couture-Handwerksk­unst verkörpern. Die Retrospekt­ive versammelt hundert Kleider von Iris van Herpen, die nach neuen Formen der Weiblichke­it suchen und unsere Vorstellun­gen von Haute Couture infrage stellen. Hinzu kommen zeitgenöss­ische Kunst, Design und Wissenscha­ft, wodurch die Besucher einer sinnlichen Entdeckung­sreise folgen, um das Wesen von van Herpens Werk zu erforschen.

29. November bis 28. April 2024 im Musée des Arts décoratifs, Paris

100 Jahre Akris

Nachdem Akris zum 100-Jahr-Jubiläum das Buch „Akris – A Century in Fashion: Selbstvers­tändlich“lancierte, folgt nun die Ausstellun­g im Museum für Gestaltung in Zürich. Präsentier­t werden die Inspiratio­nswelten von Kreativche­f Albert Kriemler: klare Linien und sinnlicher Minimalism­us, StoffInnov­ationen und Kollaborat­ionen mit namhaften Kreativen. Auch die handwerkli­ch anspruchsv­ollen Prozesse hinter den Kollektion­en werden beleuchtet.

12. Mai bis 24. September, Museum für Gestaltung, Zürich

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FOTO: HELMUT NEWTON FOUNDATION Helmut Newton, Monica Bellucci: Blumarine, Nice von 1993.

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