Besitzerwechsel im Wilden Kaiser
Nach nur einem Jahr gibt Walter Portner den Wilden Kaiser auf. Die Hintergründe.
Dass Vereinsgastronomie nicht mit einem normalen Restaurant zu vergleichen ist, das wusste Inhaber Walter Portner schon vor der Eröffnung des Wilden Kaisers. Vor eineinhalb Jahren stellte er klar: „Die Leute werden das Lokal hier am Wilden Wiener messen. Das geht aber nicht“, sagte Walter Portner damals, der das beliebte Restaurant in Duissern 2017 eröffnet hat. „Hier wird’s anders sein, denn hier ist ein Club. Ein Club hat seine eigenen Gesetze.“Und das sollte sich für den Wahl-Duisburger auch bewahrheiten.
Mit den Gesetzen allein hätte Walter Portner noch umgehen können. „Hier lief aber so einiges schief“, erzählt der Österreicher. „Absprachen wurden nicht eingehalten, manche Vereinsmitglieder haben sich mehr als nur einmal unpassend verhalten und zu guter Letzt fehlte schlicht und ergreifend das Personal, um zwei Restaurants auf gleichem Niveau betreiben zu können.“
Vor allem aus diesem Grund hat Portner den Wilden Kaiser Am Förkelsgraben im Februar dieses Jahres komplett geschlossen und seitdem nur noch zu Events, wie zum Beispiel einem großen Jugend-TennisTurnier Anfang Juni, auf der Anlage des TC Grunewald geöffnet. „Für das Turnier habe ich Personal aus dem Wilden Wiener abgezogen, um so den Wilden Kaiser zu betreiben. Das hat auch alles super geklappt, alle waren zufrieden. Das war allerdings nur eine Ausnahme“, erzählt er.
Elementare Dinge, wie die noch immer fehlende Beschattung der Terrasse, und fehlendes Fachpersonal haben Portner letztendlich dazu bewogen, lieber einen Käufer für den Wilden Kaiser zu suchen, als noch mehr Energie in das Restaurant zu stecken.
Dabei ist der Gastronom noch immer von der Lage des Wilden Kaisers überzeugt. „Hier ist es wirklich toll, aber ich bin Perfektionist und mir ist es wichtiger, dass der Wilde Wiener in Duissern läuft. Ein zweites Lokal kostet doch mehr Energie, als wir uns das im Vorfeld vorgestellt hatten. Und besser ist jetzt ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende.“
Also hat Walter Portner angefangen, nach einem geeigneten Käufer für das Inventar zu suchen und ihn jetzt auch gefunden. „Beim TC Grunewald wird es also mit Gastronomie weiter gehen. Nur eben nicht mit mir. Aber zumindest ist das Kapitel für den Verein und für mich jetzt abgehakt.“Ausgezahlt hat sich der „Ausflug in die Vereinsgastronomie“für Walter Portner nicht: „Nur eines habe ich gelernt: Clubgastronomie werde ich auf keinen Fall noch einmal machen.“