Duisburgs coolste Taube
Neben dem Eingang zum Hauptbahnhof brütet der Vogel in aller Ruhe.
In der ganzen Stadt sind sie nicht zu übersehen: Tauben. Auf Straßen, Plätzen, an Gebäuen, im Park – überall leben die Vögel, teils zum Ergerniss der Bürgerinnen und Bürger. Nicht anders sieht es an den Bahnhöfen aus.
Täglich nutzen Tausende den Duisburger Hauptbahnhof. Für viele geht es auf Reisen oder zur Arbeit. Das bedeutet vor allem viel Trubel. Und doch scheint sich eine Taube am Bahnhof ganz besonders wohl zu fühlen. Dem ein oder anderen Pendler mag sie bereits aufgefallen sein. Ähnliches gilt für alle Wartenden an der Döner Bude „City Döner“direkt am Haupteingang des Duisburger Hauptbahnhofs.
Die Rede ist von der Taube, die auf einem Zigarettenautomaten neben dem Ein- und Ausgang ihr Nest gebaut hat und nun brütet – völlig unbehelligt von Lärm und Bahnhofstrubel. Und das ist auch wichtig, denn brütende Tiere sollten grundsätzlich nicht beunruhigt werden, wie ein Sprecher der Stadt Duisburg auf Anfrage mitteilt.
Von den vorbeiziehenden Menschen wird sie also in Ruhe gelassen. Besser so, denn das Füttern der Tiere ist eigentlich verboten. Das bestätigt auch der Stadtsprecher: „Es existiert ein Fütterungsverbot für Tauben im Duisburger Stadtgebiet“.
Doch weiß die Stadt überhaupt, wo und in welcher Zahl es Taubenpopulationen gibt? Von der Stadt heißt es nur: „Eine systematische Erfassung bzw. Kontrolle von Taubenpopulationen ist keine städtische Pflichtaufgabe“. Aktiv wird die Stadt erst, wenn Tauben dann gefüttert werden. Dazu soll dann der städtische Außendienst verständigt werden – schließlich müsste dafür eine Strafe ausgesprochen werden.
Vorerst werden sich die Tauben in der Stadt also weiter ohne Populationskontrolle verbreiten können.
In Zukunft könnte das anders aussehen. „Wir stehen momentan in Kontakt mit einem Verein, der plant, ein Taubenhaus zur Populationskontrolle zu errichten“, sagt der Stadtsprecher.
Zum Vergleich: In der Nachbarstadt Düsseldorf gibt es bereits seit 2008 ein Taubenprojekt. Sieben Taubenschläge gibt es dort mittlerweile – weitere sind in Planung. Dort gibt es für die Tiere Unterschlupf, Futter und Wasser. Regelmäßig werden die Taubenschläge gesäubert und der Kot abgekratzt. Ein Konzept, das sich auch die Stadt Duisburg schnellstens zu eigen machen sollte.