Rhein Fire reist in die Stadt der Liebe
Das Team von Headcoach Jim Tomsula ist im Rugby-Stadion der französischen Hauptstadt Paris am Sontag Gast der dort ansässigen Musketeers. Koi Freeman ersetzt derweil T.J. Morrison, für den die Saison nach einem Kreuzbandriss beendet ist.
Stuttgart. Wien. Tirol. Nach aktuellem Stand dürften das die Mannschaften sein, die mit Rhein Fire in etwa auf einem Level in der European League of Football spielen. Allein keines dieser drei Teams spielt in der gleichen Gruppe oder begegnet der Mannschaft von Cheftrainer Jim Tomsula in einem der so genannten Interconference Games. Erst wenn es in den Play-offs ernst wird, werden sich die Teams treffen. Ein Problem?
„Wir sind inzwischen guter Hoffnung, dass Flamur Simon bald wieder spielen kann“
Martin Wagner Gesellschafter Rhein Fire
„Das betrifft die anderen Mannschaften ebenso oder gar umso mehr“, sagt Martin Wagner, Gesellschafter von Rhein Fire. Und tatsächlich gehen einige Teams der anderen Gruppen als noch schwächer als die Fire-Gegner der aktuellen Saison durch. Prag zum Beispiel. Und vor allem Fehervar. Die ELF ist in drei Gruppen eingeteilt. Die Teams spielen gegen die Mannschaften der eigenen „Conference“und gegen einige wenige der anderen Gruppen. Am Ende werden die Teams in eine Play-off-Reihenfolge gebracht – anhand der erspielten Punkte. Das Ausscheiden der finanziell angeschlagenen Leipzig Kings macht das nun schwierig, weil die Spiele der Sachsen nun mit 35:0 für den Gegner gewertet werden. „Es soll eine Art Quotientenregelung geben. Die war aber auf den ersten Blick relativ kompliziert“, sagt Wagner. Wie es genau laufen soll, steht hat die ELF noch nicht kommuniziert.
Derweil macht Fire alles dafür, um die eigene Dominanz, die sich zur Saisonhalbzeit in sechs zum Teil deutlichen Siegen in sechs Spielen manifestiert, beizubehalten. Mit T.J. Morrison (Kreuzbandriss) fällt ein weiterer Spieler bis zum Saisonende aus. Der Defensive Back wird von Koi Freeman ersetzt, der von der Samford University aus Birmingham, Alabama ins Rheinland kommt. „Er war dort praktisch der Nachfolger von Omari Williams“, sagt Wagner. Und der ist aktuell einer der defensiven Leistungsträger von Rhein Fire.
Es gibt aber auch positive Nachrichten aus dem Lazarett. „Wir sind inzwischen guter Hoffnung, dass Flamur Simon bald wieder spielen kann“, berichtet Wagner. Der Linebacker fällt aktuell noch mit einer Schulterverletzung aus, macht aber große Fortschritte. Er könnte nach der „Bye Week“, also dem spielfreien Wochenende, wieder einsteigen. An sich sind es sogar zwei spielfreie Wochenenden hintereinander. Am 23. Juli spielt Fire daheim in Duisburg gegen Köln, in der Woche danach ist das Tomsula-Team spielfrei, das Wochenende 5. und 6. August ist dann für alle Mannschaften frei.
Aktuell steht für Rhein Fire die attraktive Auswärtsreise zu den Paris Musketeers auf dem Plan, bei denen am Sonntag um 16.25 Uhr
Kickoff sein wird. Gespielt wird im Stade Jean-Bouin, einem schönen Stadion, das vornehmlich für das in Frankreich sehr beliebte Rugby genutzt wird. Dort ist der Verein Stade Français Paris zu Hause, teilt sich das Spielfeld aber nun mit den „artverwandten“Footballern. Bislang haben die Musketeers erst zwei Heimspiele absolviert: 4200 Fans kamen zur Partie gegen Stuttgart, 3000 waren es bei der Begegnung gegen die Sea Devils Hamburg.
Da ein Großteil der besten französischen Footballer für die Musketeers spielt, wurde dem Liganeuling eine Menge zugetraut. Doch so recht haben die Pariser sich noch nicht zu einer Einheit zusammengefunden. Das sieht bei Rhein Fire, das das Hinspiel mit 58:28 für sich entschied, schon anders aus. „Selbst Backupspieler posten in den Sozialen Medien, dass sie sich bei uns sehr wohl fühlen“, freut sich Wagner über den Zusammenhalt.