Kreativität: Einfach machen, es kann schön werden
In die Ladenzeile an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße im Ortsteil Neukirchen kehrt Leben zurück. „Maki“nennt sich ein neuer Laden mit Kreativangeboten.
NEUKIRCHEN-VLUYN Um eine Adresse reicher ist die kleine Ladenzeile an der Ernst-Moritz-Arndt-Straße in Neukirchen, gegenüber der Quirinus-Kirche. „Maki“nennt sich das Kreativangebot mit verschiedenen Workshops, wie Töpfern, Filzen, Malen und Pappmaché. Auch die Nähmaschine wird zum Einsatz kommen. „Wir bieten Workshops für Jung und Alt. Bei uns können Techniken ausprobiert werden. Jede übernimmt ihren Part und steuert ihre Erfahrung bei. Unser Ladenlokal eignet sich für Events, Geburtstagsfeiern oder Junggesellinnenabschiede“, beschreibt Margot Sasserath, Inhaberin des Geschäfts, die Bandbreite.
Malangebote finden alle zwei Wochen statt. Workshopthemen können zu festen Terminen gebucht werden. Das Motto ist einfach wie überzeugend: Einfach mal machen – es kann schön werden. Ein Leitgedanke, den die Reitpädagogin, Kunst- und Kreativtherapeutin zusammen mit der Krefelderin Kirsten Ebner bei der Raumgestaltung bereits umgesetzt hat.
Gebastelt habe sie schon immer in der Familie. Aber irgendwann sind Kinder groß und die eigene Kreativität sucht sich neue Wirkungsstätten, beschreibt sie die Ausgangslage. Mit Deborah Marschner, die bis vor einiger Zeit ihren Kreativ-Hof an der Krefelder Straße führte, und ihr Atelier nun nach Mülheim verlegt hat, haben sich die beiden Frauen beraten. „Wir wollen ihr Angebot weiterführen und -entwickeln“, so Sasserath.
Der Standort an der Ernst-MoritzArndt-Straße präsentiert sich ideal. Parkplätze liegen direkt vor der Tür. Die Ladengröße mit 62 Quadratmetern Fläche passt und kann durch aufgepeppte Schränke auf Rollen individuell geteilt werden. Vieles, das als Massenware gekauft wird, lässt sich individualisieren. Sogar ausrangierte Dinge bekommen ein zweites Leben, versprühen Charme, wie die originelle Einrichtung zeigt. Stühle und ein Spiegel aus dem Sperrmüll erhielten mit Kreidefarben ein trendiges Outfit wie auch alte Kita-Stühle.
Nachdem der Vormieter, eine Fahrschule, ausgezogen war, stand der Laden leer. „Entscheidend waren die guten wie hellen Lichtverhältnisse, die dem Raum eine besondere Atmosphäre geben“, so Sasserath. Das Schaufenster ist bereits mit handgefertigten Arbeiten dekoriert. Eine Wimpelkette, Filzkugeln auf Stäben, Pappmaché-Puppen, ein gefilzter Gitterschal sowie eine bedruckte Bluse machen neugierig. „Die Leute bleiben stehen. Sie wollen wissen, was wir machen. Die Resonanz ist schon jetzt positiv“, freut sie sich.
Auch Kulturbeauftragter Rüdiger Eichholtz will den MaKi-Laden ins Veranstaltungsprogramm aufnehmen. Beide Geschäftsfrauen sind noch mit einer halben Stelle berufstätig und bauen sich derzeit ein zweites Standbein auf. Für Sasserath mit kunsttherapeutischer Zusatzqualifikation ist Kreativität eine Möglichkeit, eigene Wege zu gehen.
„Ich merke es bei mir selber. Über die Kunst gelingt es, in eine andere Welt einzutauchen und sich mit der eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen. Diese Reise tut der Seele gut.“
„Über die Kunst gelingt es, in eine andere Welt einzutauchen und sich mit der eigenen Lebenssituation auseinanderzusetzen“
Rüdiger Eichholtz Kulturbeauftragter Neukirchen-Vluyn
Ergotherapeutin Ebener hat ihren Lebensmittelpunkt in Krefeld. Unter anderem unterrichtete sie viele Jahre an einer Fachschule angehende Ergotherapeuten. Sie setzt auf die Kraft der künstlerischen Betätigung. „Egal, ob Jung oder Alt, kreatives Schaffen macht uns glücklich“, schreibt sie auf der Homepage. Sie arbeitet an einer Schule für körperliche und motorische Entwicklung. Bei der Suche nach einem griffigen Geschäftsnamen wählten sie die Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen. Auch ein kleiner Affe, der Maki, war Inspiration für den Namen des Ladens. „Der Maki ist unser Maskottchen, der, wie zu sehen ist, ganz lustige Sachen macht“, sagt Sasserath.
Für Wirtschaftsförderin Ulrike Reichelt erlebt die „E-M-A-Straße“gerade Aufbruchstimmung, wie die Zahl der Neueröffnungen zeigt. „Wir erleben eine Belebung mit einem interessanten Branchenmix“, freut sie sich. Rund 20 Ladenlokale sind an der Straße zu finden.