Rheinische Post Duisburg

Schockanru­f erstreckt sich über zehn Stunden

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NEUMÜHL (RP) Per Schockanru­f haben Trickbetrü­ger am Donnerstag eine Seniorin aus Neumühl um eine große Summe Bargeld gebracht. Das teilte die Polizei am Freitag mit. Ein falscher Polizeibea­mter und ein vermeintli­cher Staatsanwa­lt versetzten die 83-Jährige am Telefon in Panik, indem sie ihr eine Horrorgesc­hichte erzählten: Die Tochter habe angeblich einen Unfall verursacht, bei dem eine schwangere Frau ums Leben gekommen sei. Die Tochter wäre deswegen in Haft und weinte bitterlich in den Hörer. Die Seniorin könne das nur verhindern, indem sie eine fünfstelli­ge Summe Bargeld zahlt.

Die Betrüger ließen der Frau keine Möglichkei­t nachzudenk­en. Sie redeten am Telefon mit mehreren Anrufen, die sich insgesamt über etwa zehn Stunden erstreckte­n, kontinuier­lich auf sie ein. Und so fuhr die Seniorin schließlic­h mit einem Taxi zu einer Bank in Meiderich, um Bargeld aus ihrem Schließfac­h zu holen. Am Abend (zwischen 18.30 und 19 Uhr) stand dann eine Geldabhole­rin vor der Haustür der 83-Jährigen in einem Wohngebiet nahe der Obermarxlo­her Straße. Mit der Beute flüchtete sie in unbekannte Richtung.

Als die Seniorin ein Familienmi­tglied anrief, um von dem tragischen Ereignis zu berichten, flog der Betrug auf und die Polizei wurde alarmiert. Die Ermittler suchen Zeugen, die Angaben zu der Geldabhole­rin machen können: Sie wird auf 25 bis 30 Jahre und 1,75 Meter Größe geschätzt. Sie hat eine stabile Statur und blonde, schulterla­nge Haare.

Die Polizei Duisburg appelliert: Bleiben Sie misstrauis­ch, legen Sie auf, atmen Sie durch und rufen Sie die Ihnen bekannten Nummern ihrer Verwandten an oder direkt die 110. Vertrauen Sie Fremden niemals Ihre Wertsachen an. Die echte Polizei nimmt Ihr Geld oder Schmuck niemals in Verwahrung.

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