Derby in der Fußball-Oberliga hat es in sich
Die Sportfreunde Hamborn 07, die zuletzt einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf gefeiert haben, und der gastgebende VfB Homberg gehen mit hohen Erwartungen in das Duell. Die Rahmenbedingungen stimmen für beide Mannschaften.
Gelb-Schwarz gegen Schwarz-Gelb, der eine möchte das Abrutschen in den Tabellenkeller verhindern, der andere will aus selbigem herausspringen. Sechs Punkte trennen beide Fußball-Oberligisten, wenn am Samstag um 18 Uhr „zwei der größten Traditionsvereine Duisburgs aufeinander treffen“, wie Stefan Janßen, das Derby zwischen dem von ihm trainierten VfB Homberg und Hamborn 07 beschreibt. Janßen sieht „alle Voraussetzungen für ein tolles Spiel geschaffen“, wenn es um 18 Uhr im PCC-Stadion in ein Stadtduell geht, das es in sich hat.
„Wir möchten wieder ins Positive zurückfinden und uns an den guten Dingen orientieren“
Stefan Janßen Trainer des VfB Homberg
Nach einer langen Durststrecke von über einem halben Jahr konnten die Löwen zuletzt mit dem 2:1 in Hilden endlich wieder einen Sieg einfahren. Mit fünf Punkten aus den letzten drei Spielen gehen sie nun schon fast mit einem kleinen FormHoch ins Derby, in welchem sie auf ein Homberger Team treffen, das im gleichen Zeitraum fast schon dabei war, den guten Re-Start wieder zu verspielen.
„Wir haben aus den ersten drei Spielen seit der Winterpause sieben Punkte geholt, aus den nächsten drei einen“, ist Janßen zumindest froh, mit dem 1:1 in Sonsbeck nach zwei Pleiten in Folge eine Niederlagenserie gestoppt zu haben. Dennoch will der Trainer wieder dahin kommen, wo sein Team im Winter gestartet ist. „Wir möchten wieder ins Positive zurückfinden und uns dafür an den guten Dingen orientieren“, sagt Janßen. Und davon sah der Trainer einige. Dass dabei zuletzt so wenig heraussprang, hatte einen simplen Grund. „Der Ball muss über die Linie“, so der VfB-Coach. „Hätten wir das in Sonsbeck gemacht, wäre das Spiel schon zur Pause entschieden gewesen. Was die Chancenauswertung angeht, müssen wir es gegen Hamborn auf jeden Fall besser machen. Fußballerisch hingegen geht es nicht viel besser als in der ersten Halbzeit gegen Sonsbeck.“So sieht der VfB-Trainer sein Team grundsätzlich weiterhin auf einem guten Weg. „Uns täte nur eine bessere Balance zwischen schön und effektiv gut. Und lieber wäre mir, wenn das Effektive überwiegen würde.“
Da das Pendel zuletzt jedoch mehr in ineffektiv-schön ausschlug, trennen den VfB nun wieder nur noch vier Punkte zum „Gefahren-Platz 15“– und deren sechs zum ersten sicheren Abstiegsplatz 16. Auf dem stehen die Löwen, die nun ihrerseits am Rheindeich den Sprung ans sichere Ufer landen könnten, während sich die Homberger absetzen wollen. Dass es auf ein intensives Spiel herauslaufen wird, da ist sich der VfB-Coach, der wieder auf seine Stürmer Tim Ulrich und Nabil Jaouadi zurückgreifen kann, während die Saison für Ahmad Jafari mit einem Sehnenriss in der Schulter voraussichtlich gelaufen ist, sicher.
„Die letzten Derbys sind alle unentschieden ausgegangen. Diese Statistik wollen wir zu unseren Gunsten ändern. Aber wir wissen auch, was auf uns zukommt“, warnt Janßen vor seinem Ex-Klub. „Hamborn hat viel Erfahrung und Qualität im Team und könnte auch deutlich höher in der Tabelle stehen. Wir haben 1:4 in Hilden verloren, Hamborn hat dort 2:1 gewonnen. Allein das zeigt schon, wozu sie in der Lage sein können.“
Dreimal hat Hamborn 07 unter Trainer Julian Berg schon gegen den VfB Homberg gespielt – dreimal gab es ein Unentschieden. Setzt sich diese Serie fort, wäre das nach Bergs Meinung mit Hinblick auf die Mission Klassenerhalt sicher noch nicht fatal. „Aber wir müssten es jetzt mal schaffen, zwei-, dreimal in Folge einen Sieg zu holen, um im Tabellenbild eine echte Korrektur vorzunehmen“, so der Löwen-Coach, der das jüngste 2:1 in Hilden daher auch noch nicht als echten Brustlöser sieht. Das gaben in diesem Fall die Ergebnisse der Konkurrenz nicht her, durch die Hamborn auf einem sicheren Abstiegsplatz verblieb.
Dass seine Mannschaft in der Lage ist, das nächste vollständige Erfolgserlebnis folgen zu lassen, davon ist Berg überzeugt: „Die Trainingswoche war richtig gut. Ich habe gleich am Dienstag meine Erwartungen formuliert, woraufhin wir eine sehr intensive Einheit hatten.“Wichtig wird sein, dies auch wieder ins Punktspiel zu transportieren. „Da haben wir die Messlatte in Hilden hoch gelegt. Wir müssen jetzt jedes Mal versuchen, diese zu erreichen oder sogar zu überspringen“, sagt der Hamborner Trainer.
Die Anzahl der personellen Optionen ist gegenüber dem letzten Spiel wieder angewachsen. Wichtig vor allem: Gino Mastrolonardo hat seinen mehrwöchigen Lehrgang, durch den er nicht an den Trainingseinheiten teilnehmen konnte, beendet und steht wieder voll zur Verfügung. Auch Kilian Schaar ist wieder eine Option für die Mittelfeldzentrale, die in Hilden von Kevin Krystofiak und Kapitän Dennis Wichert gebildet wurde. Letzterer müsste dann wohl wieder in die Innenverteidigung zurück, wo aber Kenson Götze und Colin Schmitt einen guten Job gemacht haben.
Dann ist da auch noch Phil Britscho. Der namhafteste Winterzugang verzeichnete in Hilden einen Drei-Minuten-Jokereinsatz. „Er hatte wirklich Pech, denn er hatte sich gut reingespielt, dann aber gegen Velbert die gelb-rote Karte kassiert“, so Julian Berg, der den Ex-Wattenscheider aber als „Riesenverstärkung“lobt. Denkbar also, dass er am Rheindeich in die Startelf zurückkehrt.
In der Anfangsformation wird auf jeden Fall Kevin Menke stehen, dessen Abgang zu A-Ligist SC Buschhausen seit dieser Woche fix ist. Einen Motivationsabfall beim Routinier erwartet sein Coach nicht: „Er hat letzte Woche ein gutes Spiel gemacht und er wird in dieser Woche ein gutes Spiel machen.“