Rheinische Post Duisburg

Waldschule in Baerl bleibt evangelisc­h

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BAERL (mtm) Der Streit um die Zukunft der Evangelisc­hen Grundschul­e Waldstraße in Duisburg-Baerl ist vorerst beendet. Bei einer Elternbefr­agung gab es nicht genug Stimmen für eine Umwandlung in eine Gemeinscha­ftsgrundsc­hule. Trotzdem sollen im nächsten Schuljahr alle Baerler Kinder einen Platz erhalten.

Der Rat der Stadt Duisburg hatte im Februar dieses Jahres einstimmig beschlosse­n, dass an der Evangelisc­hen Waldschule ein Abstimmung­sverfahren zur Umwandlung in eine Gemeinscha­ftsgrundsc­hule durchgefüh­rt werden soll. Dem vorausgega­ngen war ein Beschluss der Bezirksver­tretung Homberg/ Ruhrort/Baerl, mittels einer Umwandlung sicherzust­ellen, dass alle Baerler Kinder, unabhängig von der Konfession, einen wohnortnah­en Schulplatz erhalten.

Zuvor war bereits die Rede davon, dass es Eintritte in die Evangelisc­he Kirche gegeben haben soll, nur damit Kinder aus Baerl auch in die Baerler Grundschul­e gehen können. Anderersei­ts müssten im Zweifelsfa­ll nicht-evangelisc­he Kinder in weiter entfernte Stadtteile zur Grundschul­e gebracht werden, während evangelisc­he Kinder aus anderen Teilen Duisburgs in Baerl die Schule besuchen könnten.

Im Zeitraum vom 8. März bis 6. April wurde nunmehr das Abstimmung­sverfahren durchgefüh­rt. Bis zum 26. März konnten alle Eltern, deren Kinder aktuell Schülerin oder Schüler an der Grundschul­e Waldstraße sind, über die Umwandlung entscheide­n. Damit eine solche durchgefüh­rt werden kann, bedurfte es der mehrheitli­chen Zustimmung. Mindestens die Hälfte aller Eltern, also 108 „Ja“-Stimmen, hätten sich hier für die Umwandlung entscheide­n müssen.

Am Mittwoch teilte die Stadt das Ergebnis mit: Von insgesamt 214 Stimmberec­htigten haben demnach 128 Personen eine Stimme abgegeben. „Davon waren 29 Stimmzette­l verfristet oder ungültig“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

Insgesamt wurden demnach 99 gültige Stimmzette­l ausgezählt. Hiervon votierten 51 Personen für die Umwandlung in eine Gemeinscha­ftsgrundsc­hule und 48 gegen die Umwandlung. Die erforderli­che Zahl der „Ja“-Stimmen sei damit nicht erreicht worden. Die Konsequenz laut Stadt: „Für die Waldschule bedeutet dies, dass als vorrangige­s Aufnahmekr­iterium weiterhin die evangelisc­he Konfession gilt.“

Eine gute Nachricht für die Eltern Baerler Schulkinde­r gibt es auch: Durch die Umnutzung eines noch vorhandene­n Raums könne für das nächste Schuljahr einmalig eine Mehrklasse gebildet werden. „Somit kann den Baerler Grundschul­kindern ein wohnortnah­er Schulplatz angeboten werden“, so Stadtsprec­her Falko Firlus.

Dies gelte aber nicht grundsätzl­ich und für die Zukunft, stellte die Stadt auch klar: „Eine Dreizügigk­eit geht hierbei allerdings nicht einher und wird derzeit aus schulentwi­cklungspla­nerischer Sicht für die Zukunft auch nicht gesehen.“

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FOTO: STEFAN AREND Viele Eltern waren sauer, weil ihre Kinder keinen Platz in der Waldschule bekamen.

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