Grandioser Rundblick aus 40 Metern Höhe
Duisburg hat eine neue Attraktion: Die 40 Meter hohe Aussichtsplattform über dem Innenhafen auf dem MKM-Dach.
DUISBURG (mtm) Dieser Fahrstuhl hält nur einmal. 40 Meter höher ist Endstation. Wer nun durch einen kleinen Vorraum schreitet, ahnt schon bei einem Blick durch ein hohes, schmales Fenster, was die Besucherinnen und Besucher gleich erwartet. Grandiose Rundblicke – über den Innenhafen, die Duisburger Innenstadt, den Kaiserberg, aber auch bis nach Mülheim, Oberhausen oder Düsseldorf.
Erste Überraschung: das viele Grün. Wohin man auch blickt – es ist grün. Besonders jedem NichtDuisburger ist ein Besuch der Aussichtsplattform daher dringend zu empfehlen – so lassen sich Vorurteile schnell aus der Welt schaffen.
Auf das Grün weist auch Oberbürgermeister Sören Link hin, der gemeinsam mit Museumsdirektor Walter Smerling und Kulturdezernentin Linda Wagner am Montag die Plattform offiziell eröffnete, bevor sie dann ab dem 1. Mai auch Besuchern erstmals zur Verfügung steht (siehe Box).
Wer die Rundblicke genießen will sollte sich Zeit nehmen – und unbedingt auf schönes Wetter achten. Denn dann reicht der Blick überall bis zum Horizont, lässt sich manches aus der Vogelperspektive entdecken. Und schöne Fotomotive gibt es in Hülle und Fülle.
Walter Smerling erinnerte daran, dass das Gebäude seit 1890 die Region mit Nahrungsmitteln versorgte. Inzwischen sind alte Getreidespeicher zu einem Museum geworden. Nun gehe es um eine andere Form der Nahrungsversorgung, nämlich um die Versorgung mit Kreativität, so Smerling. In diesem Zusammenhang erinnerte der Museumsdirektor an die Eröffnung vor fast genau 25 Jahren, als Otto Schily und Hans Grothe die Immendorff-Ausstellung eröffneten.
Und er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass der Erweiterungsbau des MKM mitsamt der Aussichtsplattform dem Ehepaar Ströher aus Darmstadt zu verdanken sei. Ohne das Engagement der Wella-Erben würde es das MKM in seiner heutigen Form mit seiner einzigartigen Sammlung der Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg in Duisburg gar nicht geben. Das MKM soll ein „Ort des gedanklichen Austauschs“sein, so Smerling.
Das erhofft er sich auch von einem „Museumsgipfel“in diesem Jahr in Duisburg, bei dem Museumschefs aus ganz Deutschland und Europa sich über die Rolle und die Bedeutung der Kunst austauschen könnten.
40 Meter über den Silos der alten Getreidemühle im Duisburger Innenhafen setzt die Plattform nun einen weiteren Akzent im Museum, das vom renommierten Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron umgebaut und erweitert wurde.
Unter optimalen Wetterbedingungen bietet die Plattform einen Panoramablick auf zahlreiche bekannte Wahrzeichen von Duisburg, darunter der Landschaftspark Nord, die Halde Rheinpreußen, die Salvatorkirche, das NRW-Landesarchiv, das Rathaus, das Stadttheater und die „Goldene Leiter“. Darüber hinaus sind der Rheinturm und die Skyline von Düsseldorf, der Stadtwald in Mülheim und der Gasometer in Oberhausen sichtbar. „Die Eröffnung der Aussichtsplattform unterstreicht das Engagement des Museum Küppersmühle, außergewöhnliche Architektur und Kunst in einem einzigartigen Rahmen zu präsentieren“, heißt es seitens der Stiftung für Kunst und Kultur.
„Mit der neuen Aussichtsplattform im MKM wird die Attraktivität der Museumsstadt Duisburg weiter gesteigert“, so Kulturdezernentin Linda Wagner bei der offiziellen Eröffnung. Sie bezeichnete die Aussichtsplattform als „Krone der Museumsbauten“in Duisburg. Wer einmal hier von ganz oben herabschaut, ahnt schnell, wie recht sie damit hat.