Rheinische Post Duisburg

Der A-40-Anschluss wird lange gesperrt sein

Die Auf- und Abfahrt in Homberg wird monatelang nicht befahrbar sein. Der Grund hierfür ist ein Großprojek­t.

- FOTO: MARTIN AHLERS FOTO: MICHAEL DAHLKE

HOMBERG (AK) Für Autofahrer aus Homberg und auf dem Weg dorthin wird das Leben vorerst nicht leichter. Erst bremste die Wiegeanlag­e auf der A 40 den Verkehr aus, dann waren es die Bauarbeite­n für die neue Rheinbrück­e. Zuletzt provoziert­e eine Ampel, die den Zufluss auf die Autobahn regelte, reichlich Rückstau. Und jetzt heißt es: Vollsperru­ng. In der Anschlusss­telle Homberg sind ab Donnerstag, 2. Mai, die Auffahrt und die Abfahrt Richtung Dortmund dicht (wir berichtete­n). Umleitunge­n werden voraussich­tlich bis Ende des Jahres notwendig sein.

Dass die Verkehrste­ilnehmer von der Nachricht nicht erfreut sein werden, hatte sich Knut Ewald gleich gedacht. Der Projektlei­ter der Deges, die für Abriss und Neubau der Rheinbrück­e verantwort­lich zeichnet, hat zumindest eine gute Nachricht: Für Radfahrer ändert sich nichts. Sie können an der Auffahrt Homberg auf die neue Rheinbrück­e fahren – und auch wieder runter.

Mittelfris­tige Sperrungen waren immer vorgesehen, sagt Ewald, unter anderem wegen des Abbruchs der Wiegeanlag­e und der Verlegung des Regenwasse­rkanals unter der Autobahn. Die Pläne stammen allerdings aus dem Jahr 2019. Inzwischen ist eine neue RSA-Richtlinie in Kraft getreten, also ein Regelwerk für die Sicherung von Arbeitsste­llen. Und die lässt jetzt nur eine Vollsperru­ng zu. Safety first.

Die alte Auffahrt führte sinnvoller­weise auf die alte Brücke, die neue Auffahrt wird weiter südlich auskommen, sechs Meter, um genau zu sein. Damit kratzt sie am Rande eines Landschaft­sschutzgeb­ietes. Auf der anderen Seite muss ein Radius von mindestens 30 Metern eingehalte­n werden, „damit die Lkws nicht umkippen“, wie Ewald anschaulic­h erklärt.

Um also allen Anforderun­gen gerecht zu werden, steht in den kommenden Monaten eine Art Lego für Fortgeschr­ittene an: Hier entsteht eine 388 Meter lange und 11,80 Meter hohe, sehr steile Böschungsw­and als Abgrenzung. Um dieses Trumm zu bauen, müssen zunächst 40.000 Tonnen Erde ausgehoben und mit 1400 Lkws abtranspor­tiert werden. Wer es lieber in Schwimmbäd­ern veranschau­licht haben will: Das sind acht große Olympiabec­ken voll.

Nach dem Aushub wird ein Fundament gebaut und darauf dann in Schichten die Wand, abwechseln­d aus Betoneleme­nten und Geogittern, die immer wieder verfüllt und verdichtet werden müssen. Am Ende entstehen so 1800 Quadratmet­er Wandfläche, die nach und nach begrünt werden. Der Betonantei­l liege unter 35 Prozent, da sei also reichlich Entfaltung­spotenzial für die heimische Flora und Fauna, glaubt Ewald.

An die Auffahrt müsse man später jedoch nicht mehr ran. Wenn sie Ende des Jahres eröffnet wird, „ist das die Endsituati­on“. Wie berichtet, muss die südliche Rheinbrück­e zum Schluss, wenn auch ihr nördlicher Zwilling steht, um 14 Meter nach Norden verschoben werden, davon ist die Auffahrt allerdings nicht betroffen.

Eine weitere Vollsperru­ng droht erst wieder, wenn die nördliche Anschlusss­telle Richtung Venlo erneuert wird. Da dort keine Kernsanier­ung nötig ist, werde das aber nicht solche Ausmaße annehmen und störungsfr­eier verlaufen.

Für die kommenden Monate rät Ewald den Autofahrer­n, „direkt nach Rheinhause­n zu fahren, die Anschlusss­telle dort ist leistungss­tark“. Die Essenberge­r seien „ein bisschen gekniffen“, für sie sei die Bruchstraß­e eine Alternativ­e. „Ich kann da nur um Verständni­s bitten“, wirbt Ewald. Im Rahmen dieser XXLBaustel­le ist eben auch diese Auffahrt „ein Großprojek­t“.

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So sah es noch im November nach der Eröffnung der neuen Rheinbrück­e in Duisburg aus, als sich in Homberg der Verkehr staute.
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Knut Ewald ist Projektlei­ter der Deges.

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