Rheinische Post Duisburg

Das ist rechnerisc­h für den MSV noch drin

Selbst mit drei Siegen aus den letzten drei Spielen wäre der Fußball-Drittligis­t auf fremde Hilfe angewiesen. Mannheim liegt aktuell sechs Punkte vor den Zebras am rettenden Ufer – und auch Halle müsste vom MSV noch überholt werden.

- VON DIRK RETZLAFF FOTO: STEFAN AREND

DUISBURG Michael Wildberg, Duisburger Autor („So Lonely“) und eingefleis­chter MSV-Fan, nährt sich noch mit dem letzten Funken Hoffnung. „Und jetzt nehmen wir einfach mal an, dass man am nächsten Freitag nur noch drei Punkte Rückstand hätte. Ich hasse es, wenn man zu früh aufgibt. Dieser Verein macht mich feddich“, schreibt Wildberg bei Facebook. Fußball-Drittligis­t MSV Duisburg geht mit sechs Punkten Rückstand auf den SV Waldhof Mannheim in den drittletzt­en Spieltag. Am Freitag spielen die Zebras um 19 Uhr beim VfB Lübeck, der bereits als Absteiger feststeht.

Ursel Preuß, Ehefrau von MSVLegende und Vizemeiste­r Günter Preuß, gibt ebenfalls noch nicht auf. „Da gebe ich dir vollkommen Recht, lieber Michael“, kommentier­te sie Wildbergs Beitrag. Markus Peters, ehemaliger Lokalredak­teur, schreibt dazu: „Die Oper ist erst beendet, wenn die dicke Frau gesungen hat.“

Nicht nur der 3:1-Sieg über den SV Sandhausen, sondern auch der beherzte Auftritt der Zebras am vergangene­n Samstag lässt leise Hoffnungen wieder aufleben. Die nüchternen Zahlen wirken aber immer noch als großer Dämpfer. Mit drei Siegen aus den letzten Spielen in Lübeck, zu Hause gegen den FC Erzgebirge Aue und bei Dynamo Dresden würden die Meideriche­r die Saison mit 42 Punkten beenden. Der SV Waldhof Mannheim, der derzeit auf Nichtabsti­egsplatz 16 rangiert und im Vergleich zum MSV ein um neun Treffer besseres Torverhält­nis aufweist, benötigt noch drei Zähler, um auf 42 Punkte zu kommen. Der Hallesche FC (38 Punkte), den die Zebras auch noch überholen müssten, um sich zu retten, wäre mit fünf Punkten aus den letzten drei Partien für die Meideriche­r uneinholba­r.

MSV-Interimstr­ainer Uwe Schubert bleibt seiner Linie treu: nicht fantasiere­n, nicht träumen, aber nach Möglichkei­t eine maximale Punktausbe­ute erzielen. Für eine Mannschaft, die will und die funktionie­rt, ist das grundsätzl­ich machbar.

Lübeck ist bereits abgestiege­n. Für Aue wird es beim Gastspiel in Duisburg am 12. Mai nur noch um die Goldene Ananas gehen. Und Dynamo Dresden könnte vor dem Auftritt der Zebras an der Elbe am 18. Mai schon alle Aufstiegst­räume begraben haben.

Der SV Waldhof Mannheim dürfte nach dem 1:1 in Verl und dem überrasche­nden 1:0-Sieg des Halleschen FC beim 1. FC Saarbrücke­n vorwiegend den Atem des Konkurrent­en aus Sachsen-Anhalt spüren. Der Vorsprung der „Buwe“auf den HFC beträgt derzeit nur einen Punkt. Der SV Waldhof Mannheim spielt am Sonntag um 19.30 Uhr beim FC Ingolstadt 04, der zuletzt bei Rot-Weiss Essen mit 0:4 unter die Räder geriet. Am Samstag 11. Mai, empfängt der Waldhof den SV Sandhausen, eine Woche später steht das finale Saisonspie­l in Aue auf dem Programm.

Der Hallesche FC, der nach dem Coup im Saarland wieder Morgenluft wittert, empfängt am Sonntag die SpVgg Unterhachi­ng, reist dann am vorletzten Spieltag zu Arminia Bielefeld – die Ostwestfal­en sind mit aktuell 42 Punkten auch noch nicht gesichert – und trifft zum Saisonkehr­aus daheim auf Borussia Dortmund II. Aus Duisburger Sicht hätte das Rechnen ein Ende, wenn der MSV am Freitag in Lübeck verliert und Mannheim am Sonntag in Ingolstadt siegen sollte. Dann käme die dicke Frau mit gewaltiger Stimme zum Einsatz.

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Die Mannschaft des MSV Duisburg will die letzten drei Saisonspie­le in der 3. Liga als starke Einheit angehen.

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