Begeisternde „Indische Nacht“
DUISBURG (hod) Nach dem zehnten Philharmonischen Konzert beendeten die Duisburger Philharmoniker ihren kleinen Indien-Schwerpunkt mit einer gut dreistündigen Veranstaltung in der ganz gefüllten Kulturkirche Liebfrauen.
Diese „Indische Nacht“verneigte sich noch tiefer vor dem großen indischen oder genauer gesagt bengalischen Lyriker, Dramatiker, Erzähler, Maler, Schauspieler, Regisseur, politischen Aktivisten, Schul- und Sozialreformer sowie Sänger und Komponisten Rabindranath Tagore (1861 bis 1941).
Zur Eröffnung übergab Harish Parvathaneni als Botschafter der Republik Indien in Deutschland symbolisch ein Licht an Edeltraud Klabuhn als Duisburgs Bürgermeisterin. Der Diplomat redete das Publikum mit „Friends“an und bezeichnete Tagore als weltumspannenden Botschafter von Geschwisterlichkeit und Mitgefühl. Danach unterhielten sich auf dem Podium zwei wissende Menschen aus Berlin über das dann musikalisch Folgende.
Der eine war der Musikwissenschaftler Prof. Dr. Lars-Christian Koch, Direktor des Ethnologischen Museums und des Museums für Asiatische Kunst im Humboldt-Forum, die andere Trisha Sakhlecha, Direktorin des Tagore-Zentrums, das ist seit drei Jahrzehnten die Kulturabteilung der indischen Botschaft. Die beiden betonten jetzt vor allem die Einheit in der Vielfalt der Sprachen und Musiken in Indien, wo es ganz selbstverständlich sei, auch die Kultur der anderen zu kennen.
Das eigentliche Konzert begann diesmal mit klassischer indischer Musik, die in der Philharmonie Mercatorhalle noch nicht zu ihrem Recht gekommen war, dazu gehört auch streng reglementierte Improvisation. Da begleitete Nihar Mehta an der Trommel
Das Konzert begann mit klassischer indischer Musik, die in der Mercatorhalle noch nicht zu ihrem Recht
gekommen war.
„Tabla“zunächst Rakesh Chaurasia an der Bambusquerflöte „Bansuri“und dann vor allem Pandit Kushal Das an der gezupften Langhalslaute „Sitar“. Ihre klangliche Wärme und Virtuosität brachen schnell das Eis.
Dann trat – wie schon im Philharmonischen Konzert – die in Duisburg blind geborene Sängerin und Pianistin CassMae auf, die in Indien dank der Sozialen Medien ein großer Star ist, diesmal mit tieferen Einblicken in ihr Repertoire. Bei einem Lied kamen dazu Mitglieder der Duisburger Philharmoniker – doppelt so viele wie letzte Woche, nämlich diesmal ein aufmerksames Streichquartett, das waren Peter Bonk und Mischa Blank (Violine), Veaceslav Romaliski (Viola) und Wolfgang Schindler (Violoncello). Nach der Pause waren wir dann endgültig im faszinierenden Tagore-Kosmos angekommen, schwelgten in vielen seiner verschiedenen Lieder, auch hier bestach wieder vor allem die erstklassige Sängerin und TagoreSpezialistin Kamalini Mukherji. Das Publikum war auch am Ende noch zufrieden bis begeistert.