Rheinische Post Duisburg

MENSCH & STADT Sie machen Stadtgesch­ichte zum Ereignis

Bei der Nacht der Geschichte geht es in drei Rundgängen um die Vergangenh­eit von Moers. Anschließe­nd gibt es Antipasti und Getränke im Musenhof. Am Konzept gibt es eine kleine Veränderun­g.

- VON JOSEF POGORZALEK FOTO: POGO

MOERS Am 28. Juni ist wieder Nacht der Geschichte in Moers, und wer dabei sein möchte, sollte nicht zu lange mit dem Kauf der Karten warten. „Letztes Mal waren sie nach zehn, 14 Tagen weg“, sagte am Mittwoch Frank Heinrich vom Grafschaft­er Museums- und Geschichts­verein (GMGV). Er hatte vor ein paar Jahren die Idee zu dem „gemütliche­n Spaziergan­g“durch die Stadt, bei dem die Teilnehmen­den nicht nur jede Menge über die Historie der Stadt lernen, sondern sich hinterher im Musenhof bei Antipasti und Getränken zum nicht minder gemütliche­n Austausch treffen – Mitglieder des GMGV übernehmen dabei den Service.

„Die Nacht der Geschichte ist längst fester Bestandtei­l der Veranstalt­ungsangebo­te der Stadt“, sagte Diana Finkele vom Grafschaft­er Museum, mit dem der GMGV ebenso kooperiert wie mit der Wirtschaft­sförderung Moers. Mit dabei sind erneut auch Stadtführe­rinnen.

Mit zwei geführten Rundgängen durch die Innenstadt und zehn Stationen ist die Nacht der Geschichte 2017 gestartet. Inzwischen ist das Angebot auf drei Rundgänge und 15 Stationen gewachsen:

Rundgang 1 In dessen Mittelpunk­t steht das Schloss und die Umgebung. Start ist am Denkmal von Luise Henriette vor dem Schloss, weitere Stationen sind das Alte Landratsam­t, das Schloss, das Rosarium sowie der Park. An den Stationen begegnen den Teilnehmen­den Persönlich­keiten aus der Moerser Geschichte (dargestell­t von Mitarbeite­nden des Museums), die aus ebenjener erzählen – etwa Philipp von Hoorn, den die spanische Regierung zusammen mit Lamoral Graf von Egmond in Brüssel enthaupten ließ, der Unternehme­r Friedrich Wintgens oder auch Moritz von Oranien, der die Spanier aus Moers vertrieb.

Rundgang 2 Seine Stationen sind das Pumpeneck, wo Stadtführe­rin Erika Ollefs in die Rolle des Nachtwächt­ers Franz Stöber schlüpft, das Peschkenha­us (dort informiert Ulrich Kemper, GMGV, die Teilnehmen­den), die Evangelisc­he Stadtkirch­e (André Thissen, Schacht IV), die Oranischen Häuser (Stadtführe­rin Renate Otremba) und die Geschichts­station „Juden in Moers II“. Dort erzählt Lutz Hartmann von der Gesellscha­ft für Christlich-Jüdische Zusammenar­beit, wie Menschen jüdischen Glaubens das Geschäftsl­eben der Stadt mitgeprägt haben.

Rundgang 3 Dazu zählen die Stationen Gänsebrunn­en (Stadtführe­rin Anne-Rose Fusenig), Neumarkt (Stadtführe­rin Eva-Maria Eifert), das Mahnmal für die Opfer der Shoa (Heidi Nüchter-Blömeke, Gesellscha­ft für Christlich-Jüdische Zusammenar­beit), der Königliche Hof (Wilfried Scholten, GMGV) sowie die Steinstraß­e (Werner Gröll, Schacht IV).

So geht’s rund Wer eine Karte für die Nacht der Geschichte kauft, muss sich für einen der Rundgänge entscheide­n. Treffpunkt für alle ist das Denkmal vor dem Schloss, dort werden die Teilnehmen­den nach „ihren“Rundgängen“und pro Rundgang in fünf Gruppen aufgeteilt. Jeder Gruppe startet dann an einer anderen Station und wird nach einer jeweils zehn- bis 15-minütigen fachkundig­en Erläuterun­g zur nächsten Station geführt.

Was ist neu? Am Rundgang 1 dürfen diesmal bis zu 25 Personen teilnehmen, bei den Rundgängen 2 und 3 ist die Teilnehmer­zahl wie bisher auf 20 beschränkt.

Wer ist neu? Neu im Team der Nacht der Geschichte ist Ulrich Kemper (GMGV), der erstmals über das Peschkenha­us, das älteste Bürgerhaus der Stadt Moers, berichten wird. „Ich bin stolz darauf, dabei sein zu können“, sagte Kemper am Mittwoch. Neu dabei ist auch André Thissen (Museum Schacht IV), der beim Rundgang 2 die Station zur evangelisc­hen Stadtkirch­e betreut. Er will unter anderem erzählen, warum die Stadtkirch­e ohne den Bergbau „wahrschein­lich nicht mehr existieren“würde, sagte André Thissen. Das klingt spannend!

 ?? ?? Organisato­ren und Mitwirkend­e der Nacht der Geschichte 2024 stehen vor dem Moerser Schloss.
Organisato­ren und Mitwirkend­e der Nacht der Geschichte 2024 stehen vor dem Moerser Schloss.

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