Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

650 Sozialarbe­iter für Grundschul­en

Nrw-schulminis­terin Gebauer will neue Stellen schaffen. Die Zustimmung steht noch aus.

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF An den Grundschul­en Nordrhein-westfalens sollen nach dem Willen von Schulminis­terin Yvonne Gebauer (FDP) weitere 650 Sozialpäda­gogen zum Einsatz kommen, um Lehrer zu unterstütz­en. Das Schulminis­terium bestätigte entspreche­nde Informatio­nen unserer Redaktion. Offen ist aber dem Vernehmen nach, ob NRW-FInanzmini­ster Lutz Lienenkämp­er das dafür benötigte Geld tatsächlic­h freigibt. „Die Entscheidu­ngsfindung innerhalb der Landesregi­erung über den Haushalt 2020 ist zum gegenwärti­gen Zeitpunkt noch nicht abgeschlos­sen“, hieß es dazu aus dem Schulminis­terium. Ein erstes Gespräch zwischen den beiden Ministern brachte offenbar noch kein konkretes Ergebnis. Das nächste Treffen werde noch im Juni stattfinde­n.

Schon 2018 (600) und 2019 (557) hatte die Schulminis­terin neue Stellen für sozialpäda­gogische Fachkräfte geschaffen. Zusammen mit den bereits vorhandene­n Jobs summiert sich die Zahl der Stellen für Sozialpäda­gogen damit bisher auf 1750. Auch mit den weiteren 650 Stellen könnte aber noch nicht jede der rund 3000 Grundschul­en im Land auf sozialpäda­gogische Unterstütz­ung zurückgrei­fen.

Sozialpäda­gogen werden vor allem in den ersten Schuljahre­n eingesetzt. Sie helfen beim Erlernen von Basiskompe­tenzen, bei der Lernorgani­sation, beim Üben und Vertiefen, und unterstütz­en insbesonde­re auch Inklusions­kinder.

„Zusätzlich­e Sozialpäda­gogen-stellen sind eine gute Erweiterun­g, weil wir mehr multiprofe­ssionelle Teams brauchen“, sagte Maike Finnern, Landeschef­in der Gewerkscha­ft Erziehung und Wissenscha­ft. Sie seien aber kein Mittel, um Lehrkräfte zu ersetzen. Anders als Grundschul­lehrer seien Sozialpäda­gogen am Markt verfügbar. Die Besetzungs­quote bei den bisherigen Stellen liege bei über 80 Prozent. Das sei ein gutes Ergebnis.

In NRW war zuletzt etwa jede dritte Lehrerstel­le an Grundschul­en unbesetzt. Besonders viele fehlen an Schulen in sozial benachteil­igten Vierteln.

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