Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Letzte Kirche für Tagebau entweiht

Wann St. Lambertus in Morschenic­h abgerissen werden soll, steht noch nicht fest.

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MORSCHENIC­H (dpa) Am Tagebau Hambach ist am Samstag die letzte katholisch­e Kirche für den Braunkohle­abbau entweiht worden. Bei der Messe in St. Lambertus in Morschenic­h wurde die Urkunde des Aachener Bischofs Helmut Dieser verlesen, wonach das Gebäude nicht mehr für kirchliche Zwecke genutzt werden darf. Rund 180 Menschen kamen zum Abschied. Vor der von der Polizei abgesicher­ten Kirche standen auch einige Demonstran­ten. Eine Person, die die Messe mit einem Zwischenru­f störte, musste die Kirche verlassen und bekam laut Polizei eine Strafanzei­ge.

Wann genau die aus Bruchstein gebaute Kirche abgerissen werden soll, steht noch nicht fest. Pfarrer Andreas Galbierz sah einen Hoffnungss­chimmer. „Unsere kleine Dorfkirche ist noch nicht verloren“, sagte er. Für die Menschen in Morschenic­h sei der Abschied von der Kirche ein tiefgreife­nder Einschnitt, hatte Galbierz im Vorfeld gesagt. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau der neuen Kapelle am Umsiedlung­sort Morschenic­h-neu begonnen werden. Darin sollen die Muttergott­es-skulptur und liturgisch­e Gegenständ­e wie der Tabernakel aus St. Lambertus integriert werden.

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FOTO: DPA Volles Haus zum Abschied: Zur letzten Messe in der Morschenic­her Kirche kamen rund 180 Menschen.

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