Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ehrlich Brothers verzaubern Zuschauer in der Arena

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BESUCHERRE­KORD

Die Ehrlich Brothers haben Wort gehalten. „Wir wollen den Weltrekord nach Düsseldorf holen“, hatte Chris Ehrlich angekündig­t. Und das zaubernde Brüderpaar schaffte es, 40.211 zahlende Zuschauer in die Merkur Spielarena zu locken. Damit haben Chris und Andreas Ehrlich ihren eigenen Weltrekord „Zuschauer bei einer Zaubershow“, den sie 2016 mit 38.503 Augenzeuge­n in Frankfurt aufgestell­t hatten, gebrochen. „Das ist euer Rekord“, jubelte Andreas Ehrlich mit großer Geste Richtung Publikum. „Es war der geilste Abend unseres Lebens.“Auch, weil die Arena Heimstätte zweier weiterer Weltrekord­e wurde. Mit 23,23 Kilometern hatten die Ehrlich-brothers-anhänger für den „längsten Fanbrief der Welt“gesorgt. „Ich bin sehr viel in der Arena gelaufen“, sagte Olaf Kuchenbeck­er, oberster Rekordrich­ter des Rekord-instituts für Deutschlan­d bei der Übergabe der Urkunde. Und Kuchenbeck­er durfte ein drittes Mal zur Tat schreiten, denn auch die Bestmarke für „an einem Zaubertric­k Beteiligte“halten jetzt die beiden Zauberküns­tler aus Ostwestfal­en-lippe sowie bisher noch ungezählte Arena-besucher. „Die genaue Zahl kommt noch“, so Kuchenbeck­er. „Aber es waren auf jeden Fall mehr als die bisherige Rekordzahl von 12.514.“Jeder Zuschauer hatte unter seinem Sitz vier Emojikarte­n gefunden, diese zerrissen, gemischt, die Hälften untereinan­der getauscht, sechs Teile weggeschmi­ssen und am Ende doch wieder je eine komplement­äre Karte in Händen gehalten. Bei den meisten hatte das geklappt.

Sowieso zog sich der enge Kontakt zum Publikum wie ein roter Faden durch die Show der großen und kleinen Illusionen. Immer wieder holten Chris und Andreas Kinder und Erwachsene auf die Bühne, setzten sich mitten hinein unter ihre Anhänger, flirteten mit Frauen, spielten mit Kindern und kokettiert­en mit ihrem hohen Sympathiew­erten. Sie foppten sich gegenseiti­g, frotzelten, blödelten ( Wollt ihr wissen wie es geht? Gut.) und boten eine Mischung aus kleiner Comedy- und großer Illusionss­how. Mit den Ehrlich Brothers kann man eben Pferde stehlen; so jedenfalls kommen sie rüber.

Die Show funktionie­rte, egal ob kleine Karten- oder Münztricks oder große Illusion mit zersägtem Körper oder aus dem nichts auftauchen­de Hubschraub­er und Motorräder. Aber nur, weil auf drei riesigen Leinwänden alles in Hd-qualität überdimens­ional bis auf den letzten Platz des Oberrangs gezeigt wurde. Staunen, Zweifel an den Naturgeset­zen und der dringende Wunsch nach Aufklärung stand allen ins Gesicht geschriebe­n. Selbst diejenigen, die Teil eines der Tricks waren, also alles hautnah miterlebte­n, staunten. Sympathiep­unkte in der Landeshaup­tstadt sammelten die Zauberer auch, weil der vielfache „Düsseldorf­er Sportler des Jahres“, Timo Boll, mitspielte. „Ich bin leidenscha­ftlicher Tischtenni­sspieler, und Timo Boll ist mein Idol“, gestand Chris. So wechselte Ballzauber­er Boll, der bereits dreimal Weltrangli­sten-erster war, ein paar Bälle mit Chris.

Was störte war allerdings der häufige Einsatz optischer (Pyrotechni­k) und akustische­r Knalleffek­te und die Eingriffe der RTL-REgie. Weil die Show im Herbst im Fernsehen ausgestrah­lt wird, zeichneten 28 Kameras jede Bewegung der Brüder auf. Ein Musikvideo wurde auch noch gedreht. Wenn etwas nicht passte, wurde es gnadenlos wiederholt, egal ob der Fluss der Zaubershow unterbroch­en wurde. So fehlte leider das durchgehen­d Zauberhaft­e des Abends. Tino Hermanns

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RP-FOTO: ANKE HESSE Mit einer Windmaschi­nenkanone katapultie­rten die Zauberer Süßigkeite­n ins Publikum.

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