Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Ensembles präsentieren sich beim Werstener Musiktag
Drei Komponisten aus drei Jahrhunderten begleiteten den Gottesdienst musikalisch. Am Nachmittag traten junge Musiker auf.
WERSTEN. Den Sonntag Trinitatis, an dem Christen die Dreieinigkeit Gottes würdigen, hatte Kantor Markus Maczewski an der Werstener Stephanuskirche zum „Tag der Musik‘“gemacht. Eine schöne Möglichkeit, der Gemeinde die musikalische Leistungsfähigkeit der zahlreichen Ensembles nahezubringen.
Den Auftakt bildete ein Gottesdienst in der Kirche, den Klaus Kegel gestaltete und mit einer trefflichen Predigt bereicherte. Das Blockflötenensemble unter Leitung von Jürgen Degethoff eröffnete die Feier mit einer sechsstimmigen Intrade. Der Erfurter Komponist Michael Altenburg hat während des 30-jährigen Krieges das Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“zur Grundlage seiner Komposition gemacht. Markus Maczewski setzte in der musikalischen Gestaltung der liturgischen Feier auf ein dreifaches Gotteslob, griff so den Gedanken der Dreifaltigkeit auf: Drei Komponisten aus drei Jahrhunderten kamen zu Gehör.
Bei Benjamin Brittens „Festival Te Deum“konnte der Chor der Kantorei sein Können unter Beweis stellen. Im November 1944 komponierte Britten das Lob Gottes angesichts des immer noch tobenden Krieges. Unisono beginnt der Chor, von der Orgel kommen Reibungsklänge hinzu. Nach großer Entwicklung des Chorklangs bringt ein Sopransolo Ruhe zurück, die Julia Hagenmüller mit strahlendem Sopran bereitete. Den Orgelpart hatte Maczewski in die professionellen Hände von KMD a.d. Jürgen Schmeer gelegt.
Über 50 Jahre vor Brittens Werk entstand 1888 in Paris die Vertonung des 150. Psalms von César Franck. Auch ein Lobgesang auf Gott, aber ganz der spätfranzösischen Romantik verhaftet. Eigentlich ist das Werk für Chor mit großem Orchester und großer Orgel geschrieben. Markus Maczewski beschränkte sich für den Gottesdienst auf die prächtige Orgelbegleitung von Jürgen Schmeer.
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb seine Vesperae Solennes de Confessore 108 Jahre vor Franck. Darin findet sich einer der innigsten Lobgesänge auf Gott, das „Laudate Dominum“für Sopran-solo und Chor. Das war durch die Interpretation von Julia Hagenmüller mit ihrem schlanken Ton und wunderbaren Höhen ein echter Ohrenschmaus. Der musikalische Gottesdienst ging zu Ende, wie er begonnen hatte: mit Altenburgs Choralvariation über „Ein feste Burg“. Vor dem Gemeindehaus ging der „Tag der Musik“weiter mit Jazz und Swing vom Blechbläser-ensemble, das über einen Mangel an begeisterten Zuhörern nicht klagen konnte. Für den Nachmittag wurden Auftritte des Juniorblasorchesters der Clara-schumann Musikschule, der Chor Mixed Pickles und der Jugendchor der Kantorei erwartet.