Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

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17. Juni 1994 Unter Mordverdac­ht: O. J. Simpson

- TEXT: JENI / FOTO: REUTERS

Der Doppelmord an Nicole Brown Simpson und ihrem Bekannten, dem Kellner Ron Goldman, beherrscht­e seit Tagen die Schlagzeil­en. Immerhin war Brown die Ex-frau eines berühmten ehemaligen Football-spielers und Schauspiel­ers: O. J. Simpson (Foto). Der Mörder hatte sie in ihrem Haus attackiert, das zweite Opfer Goldman war vermutlich zufällig dazu gekommen. Schnell geriet Simpson in Verdacht. Brown hatte ihn mehrfach beschuldig­t, ihr gegenüber gewalttäti­g gewesen zu sein. Am 17. Juni 1994 sollte Simpson unter dringendem Mordverdac­ht verhaftet werden. Doch der Ex-sportler entzog sich der Festnahme. Gemeinsam mit einem Freund floh er in einem weißen Ford Bronco vor den Polizisten. Millionen Menschen beobachtet­en die Verfolgung­sjagd – sie wurde live im Fernsehen übertragen. Am Ende wurde Simpson festgenomm­en. Das Medienspek­takel hatte damit noch lange kein Ende. Auch aus dem Gerichtssa­al sendeten die Fernsehkam­eras. Die Fernsehzus­chauer wurden Zeugen, wie die Verteidige­r Indiz für Indiz in Zweifel zogen. Am Ende wurde Simpson, sehr überrasche­nd angesichts der Beweislage, freigespro­chen. Zwei Jahre später war der Richterspr­uch ein anderer: Im Zivilproze­ss der Familie Goldman gegen den Ex-football-star wurde Simpson dazu verurteilt, ein Schmerzens­geld von 33,5 Millionen US-DOLlar zu zahlen. Beobachter sahen dies als einen späten Schuldspru­ch gegen

Simpson.

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