Rheinische Post – Düsseldorf Stadt
Trump ordnet Untersuchung von George Floyds Tod an
MINNEAPOLIS (dpa) Der Tod des Schwarzen George Floyd nach einem brutalen Polizeieinsatz in der Us-stadt Minneapolis hat den zweiten Tag in Folge Proteste gegen Polizeigewalt ausgelöst. Neben friedlichen Demonstrationen nahe dem Tatort kam es vor dem 3. Polizeirevier Medienberichten zufolge wieder zu Gewalt, als Beamte am abgeriegelten Gebäude die dort versammelten Menschen zum Verlassen aufforderten.
Der Us-sender NBC berichtete von in Brand gesetzten Geschäften, zahlreichen Plünderungen und dem Einsatz von Tränengas. Auch habe es einen Toten durch Schüsse am Rande der Proteste gegeben, die Umstände seien aber völlig unklar, zitierte NBC Polizeisprecher John Elder. Berichte über Verletzte oder das Ausmaß der Schäden gab es zunächst nicht.
Der Gouverneur des Staates Minnesota, Tim Walz, sprach von einer „extrem gefährlichen Lage“und forderte Menschen auf, die Gegend zur eigenen Sicherheit zu verlassen. Der Lokalsender CBS Minneapolis berichtete, Demonstranten hätten Feuer in zahlreichen Geschäften gelegt. In anderen Us-städten wie Los Angeles und Memphis protestierten Menschen ebenfalls gegen Polizeigewalt.
Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video aus Minneapolis, das auf Facebook gestellt wurde: Ein weißer Polizist drückte sein Knie mehrere Minuten lang an den Hals Floyds, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er das Bewusstsein verlor. Wiederholt sagte der Afroamerikaner: „Ich kann nicht atmen.“Er starb kurz danach in einem nahen Krankenhaus.
Die vier involvierten Polizisten seien mit sofortiger Wirkung entlassen worden, sagte der Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey. In einer emotionalen Pressekonferenz fragte Frey in Bezug auf den Polizeibeamten, der sein Knie auf Floyd drückte: „Wieso ist der Mann, der George Floyd getötet hat, nicht im Gefängnis?“
Us-präsident Donald Trump hatte zuvor eine Untersuchung des Vorfalls durch das Justizministerium und die Bundespolizei FBI angeordnet. Trump versicherte auf Twitter: „Der Gerechtigkeit wird Genüge getan!“Er habe die Behörden zu beschleunigten Ermittlungen aufgefordert. Zugleich sprach Trump den Angehörigen und Freunden des Opfers sein Mitgefühl aus. Der Präsident nannte den Tod Floyds „sehr traurig und tragisch“.