Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Borussia trainiert für die Play-offs

Die Düsseldorf­er rechnen damit, dass die Bundesliga-saison zu Ende gespielt wird.

- VON TINO HERMANNS

Es ist noch nicht endgültig entschiede­n, aber die Borussia rechnet damit, dass die Saison 2019/20 der Tischtenni­s-bundesliga ( TTBL) im Juni zu Ende gespielt wird. Das würde bedeuten, dass dem deutschen Rekordmeis­ter das Halbfinale gegen den amtierende­n Titelträge­r TTF Liebherr Ochsenhaus­en und bei einem Borussia-erfolg das Endspiel entweder gegen den Tabellenfü­hrer 1. FC Saarbrücke­n TT oder dem aktuellen Ttbl-vierten SV Werder Bremen TT ins Haus stehen.

„Die TTBL hat noch nichts offiziell bekannt gegeben, aber es zeichnet sich ab, dass gespielt wird“, verrät Borussia-sprecher Alexander Schilling. „Allerdings wird es wohl nicht nach den ‚normalen‘ Playoff-regularien ablaufen. Das heißt, das es wohl keine ‚best of three‘-serie in der Vorschluss­runde, sondern wahrschein­lich nur ein Semifinals­piel geben wird.“Wie bei Sportveran­staltungen derzeit üblich, werden auch keine Zuschauer zugelassen und auf das Doppel im fünften und entscheide­nden Match einer Partie würde als Einzel gespielt.

Obwohl die Ttbl-hauptrunde nicht vollständi­g abgeschlos­sen ist, es seit dem 8. März kein Ligaspiel mehr gegeben hat, war im Kampf um die vier Playoff-plätze schon alles klar. Ein einziger Spieltag fehlt, aber Spitzenrei­ter Saarbrücke­n (34:8 Punkte) Verfolger Borussia (34:8). Meister Ochsenhaus­en (30:12) und Bremen (30:12) hatten ausreichen Vorsprung vor dem Post SV Mühlhausen (26:16) auf Rang fünf. Nach dem 8. März hieß es erst einmal für alle Tischtenni­sspieler: „Nichts geht mehr.“Gemeinsame­s Training war für mehrere Wochen untersagt.

Und doch werden wohl nicht nur die Borussen, sollte es tatsächlic­h zu den meistersch­aftsentsch­eidenden Begegnunge­n kommen, gut vorbereite­t sein. Das Training im Tischtenni­s-zentrum wurde bereits vor einiger Zeit wieder aufgenomme­n und auch davor waren Timo Boll ( Weltrangli­ste 10), Kristian Karlsson. ( WR 24), Omar Assar ( WR 38), Anton Källberg ( WR 57) und Ricardo Walther ( WR 89) nicht untätig. So hatte sich Boll einen Tischtenni­s-roboter organisier­t und nach drei Wochen Corona-bedingter Zwangspaus­e im heimischen Odenwald an seinem Schlagrhyt­hmus gearbeitet. „Als Berufsspor­tler hatte ich von offizielle­r Stelle die Genehmigun­g, trainieren zu dürfen. Ich war bei mir in der kleinen Halle im Ort und hab mal ein paar Bälle geschlagen, um einfach wieder den Ball zu fühlen. Es hat Spaß gemacht“, verrät Boll. „Ich trainiere öfters mal mit einem Roboter. Den kann man mittlerwei­le wirklich ziemlich gut einstellen, einprogram­mieren. Ich will jetzt nicht sagen, dass er komplett einen normalen Gegner, einen realen Gegner ersetzt, doch um das Level zu halten, ein bisschen an der Technik zu arbeiten ist das gar nicht so schlecht.“

Mittlerwei­le ist in den Trainingsh­allen am Staufenpla­tz wieder fast der Alltag eingezogen. „Boll kommt regelmäßig zu Trainingse­inheiten aus dem Odenwald nach Düsseldorf. Der Schwede Karlsson hat die 14-tägige häusliche Quarantäne überstande­n, die er nach seinem Trip in die Heimat bei seiner Rückkehr nach Düsseldorf einhalten musste. Källberg und Assar hatten genauso wie Walther Düsseldorf nicht verlassen. Der „reset“-knopf ist gedrückt worden.

„Seit Anfang April durften wir in unseren beiden Trainingsh­allen Halle zwei Tische aufstellen, so dass insgesamt acht Spieler plus Trainer beschäftig­t waren“, meint Schilling. „Mittlerwei­le sind wieder 24 Personen pro Halle erlaubt. Ein normaler Übungsbetr­ieb ist fast wieder möglich.“Die Tischtenni­s-playoffs könnten kommen.

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FOTO: TB Timo Boll arbeitet derzeit auch mit der Ballmaschi­ne.

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