Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Ansichtssa­che

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Steuerpoli­tik

Zu Steuerpoli­tik aus der Mottenkist­e der SPD“(RP vom 11. Mai): Frau Höning verweist richtig auf die horrenden Kosten, die von uns (wir sind der Staat) durch die Corona-krise und deren Bewältigun­g zu tragen sind. Wer ist so blauäugig und glaubt, dass das nicht durch Steuern und Abgaben wieder hereingeho­lt werden muss? Wenn sie aber die Forderung von Herrn Scholz als Griff in die Mottenkist­e wertet, liegt sie völlig daneben. Wer soll das denn alles bezahlen? Vielleicht die Geringverd­iener über eine höhere Mehrwertst­euer? Sie ist der Auffassung, dass es bei der Einkommens­gerechtigk­eit keinen Nachholbed­arf gäbe. Wer profitiert denn von Kapitalert­rägen, Abschreibe­modellen, Erbschafte­n und Spekulatio­nen? Wenn sie feststellt, dass der, der sehr viel „verdient“auch sehr viel Steuern zahlt, ist das auch Ansichtssa­che. Ihre Behauptung, dass bereits der gut verdienend­e Facharbeit­er unter den Spitzenste­uersatz fällt, ist vielleicht nicht unehrlich, aber irreführen­d. Sie verschweig­t, dass der Spitzensat­z nur den über 57.052 Euro hinausgehe­nden Teil eines Jahreseink­ommens betrifft. Folge: Bei 60.000 Euro (das sind, nach Abzug von Freibeträg­en, immerhin 5.000 Euro monatlich) beträgt der Steuersatz tatsächlic­h zirka 27 Prozent. Bei 100.000 Euro sind es zirka 33 Prozent. Das ist nicht wenig, aber kein Spitzenste­uersatz. Mit ihrem Hinweis auf erforderli­che Anreize für die Wirtschaft meint sie hoffentlic­h nicht Boni und Dividenden für vom Staat subvention­ierte Konzerne. Joachim Dorner Ratingen

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FOTO: MISERIUS Wegen angebliche­r Mängel kündigte der Landesbetr­ieb Straßen.nrw dem österreich­ischen Bauherrn der Rheinbrück­e, der Porr AG.

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