Rheinische Post – Düsseldorf Stadt

Greenpeace-schiff legt am Rhein an

Um gegen den weltweiten Waffenhand­el zu protestier­en, ist das Greenpeace-schiff Beluga II mit einer Fotoausste­llung bis Sonntag am Robert-lehr-ufer.

- VON HOLGER LODAHL

DÜSSELDORF Zwölf Häfen hat das Greenpeace-schiff Beluga II schon hinter sich, nun hat es auch in Düsseldorf angelegt. Im Gepäck ist die Fotoausste­llung „Nothing Personal – The Back Office of War“. Die Bilder zeigen Fotos, die der Fotograf Nikita Teryoshin bei Waffenmess­en in mehreren Städten auf allen Kontinente­n gemacht hat. „Wir möchten mit dieser Ausstellun­g zeigen, wie Waffenhand­el funktionie­rt und was seine Folgen in Kriegsgebi­eten sind“, sagt Caspar Klimmeck, der als Greenpeace-hauptamtli­cher das Projekt begleitet und es zuvor unter anderem in Hamburg, Frankfurt, Köln und Bremen präsentier­t hat.

Die Fotos sind gedruckt auf zehn Bannern, die auf der Rheinprome­nade vor dem festgelegt­en Schiff Beluga II stehen. Zu sehen ist, wie so eine Waffenmess­e abläuft. Ein Soldat mit Sturmgeweh­r posiert neben einer Zimmerpfla­nze, die wohl von einer anderen Messe übergeblie­ben ist; ein anderes Motiv zeigt die Verkaufssc­hau in Abu Dhabi. Dort beobachten Männer vom Liegestuhl aus eine Flugzeugsc­hau.

„Ein großes Problem nach dem Waffenverk­auf ist die Frage, wo die Waffen verbleiben“, sagt Klimmeck. Wo auf der Welt ein Flugzeugtr­äger steht, sei noch nachvollzi­ehbar. Sturmgeweh­re verschwänd­en aber irgendwann bei illegalen Kartellen. Das ließe sich ändern, indem Waffen nicht mehr an Länder verkauft würden, die weder der EU noch der Nato angehören. „Deutschlan­d ist der viertgrößt­e Waffenhänd­ler weltweit“, sagt Klimmeck. Das finale Ziel ist eine Welt ohne Waffen.

Die Besucher können auch das Greenpeace-schiff betreten und sich dort die Bilder ansehen. Zudem gibt es via Vr-brille die Möglichkei­t, die Beluga II von innen zu erleben. Anschließe­nd können Interessie­rte auf einem großen Regenbogen-banner ihre Unterschri­ft setzen und ihre Meinung über den Waffenhand­el schreiben. „Wir informiere­n mit der Ausstellun­g noch bis Sonntag hier am Robert-lehr-ufer, direkt neben dem Alltours-open-air-kino“, sagt Johannes Krähe, Ehrenamtli­cher von Greenpeace Düsseldorf. Dann fährt die Beluga II weiter nach Berlin, um die Unterschri­ften an einen Vertreter der Bundesregi­erung zu übergeben.

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RP-FOTO: HOLGER LODAHL Johannes Krähe (li.) von Greenpeace Düsseldorf und Caspar Klimmeck zeigen vor und auf dem Schiff die Ausstellun­g über Waffenhand­el.

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